Breitwegerich

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Plantago major
  • Volksnamen:  (Breitblättriger) Wegerich, Wegebreit, Wegeblatt, Wegtritt, Wegetrene, Rippenblatt, Saurüssel, Mausöhrle, Arnoglosse (von lateinisch arnoglossa), Ackerkraut.
  • Pflanzenfamilie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
  • Vorkommen: Der Breitwegerich ist ursprünglich in Europa und Asien beheimatet, hat aber über die Ausbreitung des Menschen (Auswanderung in andere Länder) schon vor Längerem erst in Nordamerika und dann weltweit in den warm-gemäßigten Klimazonen Fuß gefasst. Man findet die robuste Wildstaude von der Tiefebene bis in die Höhenlagen der Alpen von über 3.000 Metern. Er ist eine inzwischen weltweit verbreitete Pflanzenart und wächst, wie der Name schon verrät, an Wegen, Straßen, Plätzen, Weiden, Wiesen und Äckern.
  • Verwendete Pflanzenteile: Blätter und Samen
  • Inhaltsstoffe: Schleimstoffe Bitterstoffe, Gerbstoffe, Polyphenole, Kalium, Kieselsäure, B-Vitamine, Vitamin C, Zink

Der Breitwegerich ist eine Wildstaude, die das ganze Jahr über wächst. Sie kann zwischen 3 und 25 cm hoch werden. Sie hat ein Rhizom, das wie eine Wurzel unter der Erde wächst und die Pflanze überleben lässt. Die Blätter des Breitwegerichs sind wie Löffel geformt und können sehr groß sein. Sie sind oval oder elliptisch und können glatt oder leicht behaart sein. Der Breitwegerich blüht von Juni bis Oktober. Die Blüten wachsen auf einem Stiel, der genauso lang oder kürzer ist als die Blätter. Die Blüten sind grünlich oder weißlich und haben keinen Geruch. Die Staubfäden sind etwa 2 mm lang und die Staubbeutel haben eine herzförmige Form. Der Pollen der Blüten wird durch den Wind verbreitet. Diese Pflanzenart ist sehr widerstandsfähig. Sie wächst auch in Pflasterritzen und auf häufig betretenen Rasenflächen. Der Breitwegerich ist wenig empfindlich gegen Salze und kann Dank seiner bis zu 80 cm langen Wurzel auch auf verdichteten Böden wachsen.

Der Breitwegerich hat Früchte, die Deckkapseln genannt werden. In diesen Kapseln befinden sich sechs bis zwölf Samen. Die Samen des Breitwegerichs werden durch den Wind und Tiere verbreitet. Manchmal bleiben sie an den Pfoten von Tieren, an Schuhen oder an Rädern kleben und werden so von einem Ort zum anderen getragen. Manchmal werden die Samen auch von Tieren gefressen und dann wieder ausgeschieden, wodurch sie an einem neuen Ort landen. Die Samen des Breitwegerichs keimen am besten, wenn sie Licht und Kälte ausgesetzt sind. Das bedeutet, dass sie am besten wachsen, wenn sie auf der Erde liegen und es kalt ist.

Nutzen für Insekten

Der Pollen des Breitwegerichs lockt sechs Wildbienenarten an, darunter vier Sandbienen (Andrena spec.) sowie die Furchenbiene Lasioglossum lativentre und die Holz-Blattschneiderbiene (Megachile ligniseca).

Für den Breitwegerich als Raupenfutter interessieren sich vier einheimische Schmetterlingsarten: der Wegerich-Scheckenfalter (Melitaea cinxia), der Große Sackträger (Canephora hirsuta), Messingeule (Diachrysia chrysitis) und die Graue Felsflur-Staubeule (Hoplodrina respersa).

Verwendung als Lebensmittel und Heilkraut

Die Blätter des Breitwegerichs kann man essen. Aber nur die jungen und zarten Blätter sind wirklich lecker. Man kann die jungen Blätter zum Beispiel in einem Salat essen. Sie enthalten auch wichtige Mineralien wie Calcium. In 100 g Breitwegerich sind genauso viel Beta-Carotin enthalten wie in einer großen Karotte. Das ist gut für unsere Augen und unsere Haut. Die Samen des Breitwegerichs sind sehr klein und schwer zu ernten. Aber man kann sie zu Mehl mahlen und dann zum Beispiel zum Backen verwenden. Das ist eine gute Alternative zu normalem Mehl.

Eine leckere Ergänzung zu den üblichen Wurzelgemüsen wie Karotte, oder Wurzelpetersilie kann die Wurzel des Breitwegerichs sein. Einfach die sorgfältig gesäuberte Wurzel zusammen mit dem anderen Gemüse in der Pfanne andünsten.

Der Breit- und Spitzwegerich enthält viele Stoffe, die dem menschlichen Körper gut tun und uns helfen kann, wenn wir krank sind. Sie lösen den Schleim bei Erkältungen oder helfen bei Magenschleimhautentzündung, Magen- und Darmgeschwüren, Durchfall, Reizdarm, Blutungen der Harnwege, Atemwegsproblemen und Insektenstichen. Spitzwegerich kann, auf einen Insektenstich gerieben, den Juckreiz mildern. Und das sind nur einige seiner heilenden Kräfte. Die enthaltene Kieselsäure stärkt Nägel und Haare.

 

Illustration: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Breitwegerich Illustration von Otto Wilhelm Thomé, 1885 | Design: Barbara Koch