Brombeere

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Brombeere (Rubus sectio Rubus)
  • Volksnamen:  Kratzbeere oder Kroatzbeere
  • Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae)
  • Vorkommen: Die Brombeer-Arten sind in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel von Europa, Nordafrika, Vorderasien und Nordamerika weit verbreitet. Sie bevorzugen sonnige bis halbschattige Lagen, beispielsweise lichte Wälder oder deren Ränder, mit kalk- und stickstoffreichen Böden.
  • Verwendete Pflanzenteile: Blätter und Früchte
  • Inhaltsstoffe: Kohlenhydrate (davon fast die Hälfte Zucker), Eiweiß und wenig Fett, viel Vitamin C und Vitamin K, und darüber hinaus auch viele B-Vitamine.[2]

Es gibt zahlreichen Arten der Brombeeren. In der Reife sind sie meist schwarz-glänzende und seltener rot-schwarze essbare Früchte, die saftig und im Geschmack säuerlich süß sind. Die blauschwarzen Früchte sind botanisch gesehen keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte, die sich aus den einzelnen Fruchtblättern bilden: Jede ihrer kleinen Einzelbeeren ist im Aufbau einer Steinfrucht (zum Beispiel Kirsche) gleich und hat wie diese eine dünne Außenhaut. Anders als bei der Himbeere ist die Frucht fest an den Blütenboden gebunden. Die Früchte sind saftig und wohlschmeckend und können von Juli bis Oktober gesammelt werden.

Brombeeren sind Kletterpflanzen (Spreizklimmer) und werden zwischen 50 und 300 cm hoch; die Stängel sind je nach Sorte mehr oder weniger stachelig und verholzen mit der Zeit. Die Stacheln dienen der Pflanze als Kletterhilfe und Fraßschutz.

Der Brombeerstrauch ist widerstandsfähig, wächst schnell und hat kaum Ansprüche an Standort und Bodenzusammensetzung. Deswegen mögen ihn Landwirte und Gärtner oft nicht. Allerdings ist die Brombeere wichtig für unser Ökosystem. Hecken produzieren genau wie Bäume Sauerstoff. Brombeeren – wenn sie stehengelassen werden – auch noch im Winter.

Erst im zweiten Jahr bildet die Pflanze von den einzelnen Trieben abgehend spezielle Seitentriebe, an deren Ende sich die Blütenstände befinden. Zwischen Juni und August bilden sich die meist weißen, selten rosafarbenen Blüten aus. Jede Blüte hat jeweils fünf Kelch- und Kronblätter und über 20 Staub- und Fruchtblätter. Der Blütenboden ist vorgewölbt. Nach der Blüte sterben die Triebe ab.

Nutzen für Insekten, Vögel, Säugetiere, Amphibien

Brombeeren (genau wie Himbeeren) gehören zu den beliebtesten und ergiebigsten Pollen- und Nektarspendern von Honigbienen, Schmetterlingen und Fliegen. Und nur wenn die Insekten fleißig waren, bilden die stacheligen Gestrüppe wunderbare tiefrote bis violettschwarze aromatische Früchte, die Mensch und Tier erfreuen.

Dazu zählen natürlich die Honigbiene, aber auch viele Hummelarten oder die Große Keulhornbiene Ceratina chalybea.  Auch Wespen wie zum Beispiel der Bienenwolf Philanthus triangulum stärken sich gern an Brombeer- und Himbeerblüten. Manche der Fliegen geben sich nach außen ganz ungeniert als Bienen aus, wie die Hummel-Waldschwebfliege Volucella bombylans, die man ganz leicht mit einer gewöhnlichen Erdhummel oder  Steinhummel verwechseln kann. Allerdings hat die Waldschwebfliege viel größere Augen, nur zwei Flügel und kurze Fühler wie es typisch für Fliegen ist. Auch die Fliegen wie z.B. die Mistbiene Eristalis tenax (die eigentlich auch eine Schwebfliege ist) bestäuben die Blüten der Brombeere.

Nicht nur Insekten, auch Vögel und Kleinsäuger naschen an den zahlreichen und bis in den Spätherbst nachwachsenden Früchten. Das dichte Gestrüpp, das sie bilden, bietet wertvollen Kleinstlebensraum wie Mäusen, Bilchen, Igeln und kleinen Singvögeln. Sie finden Schutz vor größeren Tieren und ausreichend Brut- und Nistplatz. Im schattigen Grund der Hecke verkriechen sich Schnecken und Kröten bei heißen Temperaturen. Unter die Blätter ziehen sich dann Spinnen und Insekten zurück, wenn es ihnen zu heiß wird. Ein Teil davon baut Gelegeplätze oder ernährt sich von den meist auch im Winter noch grünen Blättern.

Verwendung als Lebensmittel und Heilkraut

In der Küche werden Brombeeren in der Regel für Süßspeisen und Desserts verwendet, sie können dabei unter anderem zu Konfitüre, Gelees, Rote Grütze, Sorbets, Säften, Mixgetränken, Wein, Likör und Branntwein, Kuchen und Torten sowie für weitere Süßspeisen verwendet werden.

Brombeerblätter schmecken lecker und deshalb werden sie oft in Tees verwendet. Am besten pflückt man sie in der ersten Hälfte des Monats Mai. Die fermentierten Blätter der Brombeer-Pflanzen können als Ersatz für schwarzen Tee verwendet werden und werden als koffeinfreier Frühstückstee verkauft. Brombeerblätter sind auch sehr nützlich für unsere Gesundheit. Sie enthalten viele gute Stoffe wie Gerbstoffe, Flavonoide, Fruchtsäuren und Vitamin C. Diese helfen gegen Durchfall und Entzündungen im Mund und Rachen. Man kann sie auch äußerlich bei Hautproblemen verwenden.

 

Quellen: https://bienenlive.wdr.de/bienen-blog/bluetenglueck/brombeere-heiss-begehrter-busch/ https://www.nabu-dietzenbach.de/2016/07/17/die-brombeere-stacheliger-nachbar/

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Brombeere_%28Frucht%29

Illustration: Depositphotos | Design: Barbara Koch