Kapuzinerkresse

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Tropaeolum majus
  • Volksnamen:  „Guck-über-den-Zaun“
  • Pflanzenfamilie: Gattung Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolaceae) Kreuzblütlerartigen (Brassicales)
  • Vorkommen: Ursprünglich stammt die Kapuziner-Kresse aus Mittel- und Südamerika. Die Pflanze an sich ist ausdauernd, würde jedoch in den gemäßigten Klimazonen den Winter kaum überstehen, da sie frostempfindlich ist. Sie wächst bevorzugt auf humosen, nicht zu nährstoffreichen Böden. In der Sonne werden mehr Blüten gebildet als an schattigen Standorten.
  • Verwendete Pflanzenteile: Blätter und Samen
  • Inhaltsstoffe: Antioxidantien: (wirken gegen oxidativen Stress und reduzieren damit das Risiko für Krebserkrankungen), Flavonoide u.a. Quercetin: (soll auch antioxidativ wirken und wird aktuell näher erforscht), Senföle: (für die antibakterielle Wirkung , wirken aber auch gegen Pilze und Viren), Mineralien und Spurenelemente wie u.a. Magnesium und Kalium: (für eine normale Funktion von Zellen, Nerven und Muskeln aber auch gesunde Zähne und Knochen), Vitamine B und viel Vitamin C: (wirken günstig auf den Stoffwechsel und das Immunsystem)

Die Pflanze rankt gerne an Zäunen, Spalieren, Gittern oder anderen Rankhilfen und wird deshalb auch liebevoll „Guck-über-den-Zaun“ genannt. Sie fühlt sich auf humosem Boden sehr wohl und kann ab Mitte Mai nach der Frostperiode auch direkt ins Freiland gesetzt werden. Diese kletternde oder kriechende einjährige Pflanze verträgt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und kann, je nach Sorte, eine Wuchshöhe von 30 cm bis zu zwei Metern erreichen.

Nutzen für Insekten und andere Pflanzen

Kapuzinerkresse blüht von Juni bis in den frostfreien Herbst und macht ihr Angebot für Bienen und andere Insekten attraktiv, denn um diese Jahreszeit gibt es keine Massentrachten mehr, so dass die Bienen die leuchtenden Blüten gerne anfliegen. Die Pflanze vertreibt Gurkenkäfer und mexikanische Bohnenkäfer. In Mischkulturen hemmt sie den Befall der anderen Pflanzen durch Ameisen, Raupen und Schnecken. Sie wirkt anziehend auf Blattläuse und Kohlweißlinge, so dass diese sich von anderen Pflanzen fernhalten.

Verwendung als Lebensmittel und Heilkraut

Blätter und Blüten einfach zwischendurch von der Pflanze pflücken und als Snack essen. Mit den essbaren Blüten kann man Salate, Suppen, und Nachtische garnieren. Die Blätter schmecken etwas schärfer und krautiger und können kleingeschnitten in Salate, Kräuterquark, zu Kartoffeln oder auf Brot gegeben werden. Auch in grünen Smoothies oder Pestos kann man sie verarbeiten.

Die unreifen, noch geschlossenen Knospen kann man wie Kapern einlegen. Dazu die Knospen abspülen, mit Salz, Essig und Wasser kurz aufkochen und anschließend alles zusammen in ein Glasgefäß füllen und fest verschließen, während es noch warm ist. Hier ein Rezept für Bärlauchkapern:

  • 3 Handvoll Bärlauchknospen
  • 250 ml Kräuteressig
  • 1 EL Zucker
  • 5 schwarze Pfefferkörner

Die Pflanzenteile werden roh oder eingelegt verzehrt. Erhitzen kann dazu führen, dass die Senföle zerstört werden und ihre Heilwirkung somit nicht entfalten können. Die Kapuzinerkresse kann bei verschiedenen Beschwerden helfen. Sie enthält bestimmte Stoffe, wie Senföle, die gegen Viren, Bakterien und Pilze wirken können. Wenn wir die Kapuzinerkresse äußerlich anwenden, zum Beispiel auf unsere Haut, regt sie die Durchblutung an. Das bedeutet, dass mehr Blut zu der Stelle fließt und sie besser versorgt wird, was bei Muskelverspannungen oder Muskelkater gut ist. Die Kapuzinerkresse kann uns bei Schmerzen helfen und die Heilung von Wunden verbessern. Sie kann auch bei Akne, Verdauungsproblemen und Blasenentzündungen eingesetzt werden. Wenn wir sie zusammen mit Meerrettich verwenden, kann sie sogar Infekte der oberen Atemwege bekämpfen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Kapuzinerkresse antibiotisch wirkt, das bedeutet, dass sie gegen bestimmte Bakterien kämpfen kann. Deshalb wurde sie zur „Arzneipflanze des Jahres 2013“ gewählt.

Für einen Tee genügt ein einfacher Aufguss:

  • 1 Handvoll Kapuzinerkresse-Blätter ernten
  • Zerkleinern der frischen Blätter
  • 2 Teelöffel der Pflanzenteile nehmen
  • Die Blätter mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen
  • Den Tee 10 bis 15 Minuten ziehen lassen und abseihen