Wald-Erdbeere

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Fragaria vesca
  • Volksnamen: Monatserdbeere, Rotbeere, Buscherdbeere, Erdbeerkraut, Wilde Erdbeere, Hügelerdbeere, Knickbeere
  • Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae) Gattung Erdbeeren (Fragaria)
  • Vorkommen: Die Wald-Erdbeere ist in Europa, Nordamerika und Zentralasien zu finden und wächst an Wald- und Wegrändern sowie in Laub- und Nadelwäldern. Sie bevorzugt feuchte, gut durchlässige, nährstoff- und humusreiche, sandige Lehmböden. Dichter Grasbewuchs verhindert die Ausbreitung.
  • Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Früchte
  • Inhaltsstoffe: Die Blätter enthalten: Gerbstoff, wenig ätherisches Öl, Vitamin C und Flavonoide. Die Früchte enthalten: Fruchtsäuren, viel Vitamin C und weitere Vitamine, Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Kalzium, Kobalt, Kupfer, Magnesium, Mangan, Phosphor und Zink

Die winterharte Walderdbeere ist ein ausdauernder, krautiger Bodendecker mit einer Wuchshöhe von ca. 5 cm bis 20 cm Zentimetern und immergrünen Blättern. Die dreiteiligen Blätter haben einen gesägten Rand. Sie stehen an kurzen Stielen in einer grundständigen Rosette zusammen. Die Stiele sind mit Haaren bedeckt, die nach oben zeigen. Zur Gattung Fragaria gehören über 20 Arten sowie deren Hybriden. Aus botanischer Sicht zählt die Scheinfrucht einer Erdbeere nicht zu den Beeren, sondern zu den Sammelfrüchten bzw. Sammelnussfrüchten.

Nutzen für Insekten undandere Tiere

Die Blüten der Wald-Erdbeere sind pollen- und nektarreich. Sie werden von Fliegen, Schwebfliegen und Bienen bestäubt. Auch Ameisen lassen sich gelegentlich an den Blüten beobachten.
Glanzrücken-Zwergsandbiene (Andrena minutuloides)
Alfkens Zwergsandbiene (Andrena alfkenella)
Erzfarbene Sandbiene (Andrena nigroaenea)
Fingerkraut-Zwergsandbiene (Andrena falsifica)
Glanzlose Zwergsandbiene (Andrena subopaca)
Weiße Bindensandbiene (Andrena gravida)
Gewöhnliche Zwergsandbiene (Andrena minutula)
Breitkopf-Schmalbiene (Lasioglossum laticeps)
Buckel-Blutbiene (Sphecodes gibbus)
Dichtpunktierte Blutbiene (Sphecodes crassus)
Dickkopf-Blutbiene (Sphecodes monilicornis)
Feldweg-Schmalbiene (Lasioglossum malachurum)
Hellfüßige Schmalbiene (Lasioglossum leucopus)
Gemeine Furchenbiene (Lasioglossum calceatum)
Goldene Schneckenhaus-Mauerbiene (Osmia aurulenta)
Zweifarbige Schneckenhausbiene (Osmia bicolor)

Tiere, die die Erdbeerfrucht essen, scheiden die kleinen hartschaligen Nüsschen, die sich auf dem Fruchtfleisch befinden, wieder aus, so dass die Nüsschen – soweit sie geeignete Standortbedingungen vorfinden – keimen können. In Europa sind es Säugetiere wie Rotfuchs, Dachs, Igel, Rötelmaus und Siebenschläfer; Vögel wie Amsel, Hausrotschwanz, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke und Wirbellose wie Weinbergschnecke, einige Käferarten und Tausendfüßer, die von den Früchten angelockt werden. Sie sind damit an ihrer Verbreitung beteiligt.

Verwendung als Lebensmittel und Heilpflanze

Die Wald-Erdbeere dient dem Menschen schon lange als Nahrung, was auch die botanische Artbezeichnung ausdrückt (vesca = essbar). Erdbeeren schmecken roh am besten und enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe. Frische Früchte helfen bei Leber- und Gallenleiden, Rheuma, Gicht, Herzbeschwerden, Bronchitis und Blutarmut. Sie dienen zudem als allgemeines Stärkungsmittel.

Die Blätter können frisch oder getrocknet als Tee verwendet werden. Ein Tee aus Erdbeer-Blättern hilft bei Durchfall-Erkrankungen und wirkt Blut reinigend. Außerdem hilft er bei Hals- und Mundschleimhaut-Entzündungen.

Bild: Wikipedia, Original book source: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Gera, Germany