Bärlauch

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Allium ursinum
  • Volksnamen:  Bärenlauch, Knoblauchspinat, wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Rinsenknoblauch, Hundsknoblauch, Hexenzwiebel, Ramsen oder Waldherre
  • Pflanzenfamilie: Amaryllisgewächsen (Amaryllidaceae), Gattung Allium
  • Vorkommen: In Europa und Teilen Asiens weit verbreitet. Als Pflanze, die vor allem an Bachläufen, Seeufern oder Auenwäldern gedeiht, bevorzugt sie einen dauerfeuchten, tiefgründig-humosen und nährstoffreichen Boden ohne stehende Nässe. Der Standort sollte schattig bis halbschattig sein.
  • Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blüten, alle Teile der Pflanze sind essbar
  • Inhaltsstoffe: Allicin, Saponine, Ätherische Öle, Flavonoide, Vitamin C, Eisen

Beim Bärlauch handelt es sich um ein einheimisches Zwiebelgewächs, das im Frühjahr an feuchten Standorten dichte Teppiche bildet und mit zahlreichen Blüten und knoblauchartigem Duft weithin auf sich aufmerksam macht.

Die ausdauernden Kräuter haben eine schlanke Zwiebel, aus deren Grund im Frühjahr die beiden elliptisch-lanzettlichen Blätter mit glattem Rand entspringen. Sie haben einen langen, leicht dreikantigen Stiel. Die Oberseite erscheint grün und glänzend, die Unterseite etwas heller und matt. Ab April erscheinen zunächst längliche weiße Knospen, aus denen sich lang gestielte, halbkugelige Scheindolden entwickeln. Sie enthalten bis zu zwanzig kleine weiße Blüten, die wie der Rest der Pflanze deutlich nach Knoblauch duften. Sie sind sternförmig und bilden nach Bestäubung kleine dreiteilige Kapselfrüchte mit 2-3 Millimeter großen braunschwarzen Samen.

Viel Zeit zum Nährstoffe sammeln bleibt der kleinen Pflanze nicht: Bereits nach zwei bis drei Monaten ziehen sie sich zurück und überdauern mit ihren Zwiebeln bis zum darauffolgenden Frühjahr. Bärlauch ist ein Dunkel- und Kaltkeimer – seine Samen werden erst nach einem Frost und tief genug in der Erde lebendig. Die Keimdauer beträgt rund 14 Monate. Wesentlich schneller verbreitet er sich über Zwiebel-Teilung, die mit den Jahren schnell große Bestände bilden.

Nutzen für Insekten

Die Bestäubung des Bärlauchs erfolgt durch Bienen und andere Insekten, z. B. Ackerhummel (Bombus pascuorum), Westliche Honigbiene (Apis mellifera), Flaum-Sandbiene (Andrena nitida), Graue Sandbiene (Andrena cineraria), Schlehen-Lockensandbiene (Andrena helvola), Lauch-Maskenbiene (Hylaeus punctulatissimus), Schwarzbeinige Rippensandbiene Andrena bimaculata

Zweiflügler, z. B. Schwebfliegen: Großer Wollschweber (Bombylius major), Gemeine Keulenschwebfliege (Syritta pipiens)

Für Pferde, Hasen, Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen ist Bärlauch giftig.

Verwendung als Lebensmittel und Heilpflanze

Der Bärlauch ist eine essbare Wildpflanze, dessen Blätter am besten frisch gegessen werden sollten, da ihr Geschmack so noch am intensivsten ist. Sie sollten noch vor Beginn der Blüte geerntet werden. Die Zwiebeln können Ölen eine angenehm aromatische Würznote verleihen. Man kann Bärlauch als Bärlauchsuppe, Bärlauchpesto, als Gewürz im Salat oder als Kräuterquark verwenden. Auch die dekorativen Blüten sind essbar. Wie viele Knoblauchverwandte enthält er das schwefelhaltige Allicin, das für Geruch und Heilwirkung verantwortlich ist. Bärlauch ist außerdem eine alte Heilpflanze, der man in der Naturheilkunde eine antibiotische und verdauungsfördernde Wirkung nachsagt. Ähnlich wie beim Knoblauch beugt das enthaltene Allicin in klinischen Studien Arteriosklerose und Bluthochdruck vor.

Illustration: https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A4rlauch | Design: Barbara Koch