Buschwindröschen

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Anemone nemorosa
  • Volksnamen: Storchblume, Waldhähnchen und viele weitere regionale Trivialnamen
  • Pflanzenfamilie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
  • Vorkommen: Das Buschwindröschen ist in Europa und Teilen Asiens zu finden. Es wächst in Gebüschen und Laubmischwäldern auf lichten Flächen, bevor die Bäume mit ihrem Laub das Sonnenlicht absorbieren. Die Pflanze ist recht anspruchslos und gedeiht auf mäßig feuchten bis feuchten, nährstoffreichen, lehmigen Mullböden.
  • Verwendete Pflanzenteile:
  • Inhaltsstoffe: Alle Pflanzenteile sind giftig. Hauptwirkstoff ist das Protoanemonin, welches beim Trocknen zum unwirksamen Anemonin umgesetzt wird, und weitere unbekannte Giftstoffe.

Das Buschwindröschen ist eine heimiche Wildpflanze und wächst als vorsommergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze die circa 11 bis 25 Zentimetern groß wird. Als Speicher- und Überdauerungsorgan dient ein unterirdisches, etwa 30 Zentimeter langes, kriechendes Rhizom. Das Buschwindröschen gehört zu den frühjahrsgrünen Pflanzen. Der Laubaustrieb erfolgt im zeitigen Frühjahr. Nach dem Verstreuen der Samen ziehen die oberirdischen Pflanzenteile im Laufe des Frühsommers ein.

Das Buschwindröschen bildet die Krautschicht in Wäldern, während die Bäume im Frühling noch kein Laub tragen. Da das Buschwindröschen hohe Lichtansprüche hat, findet der gesamte Lebenszyklus der Pflanze im Frühjahr statt. Oft werden große Flächen von dieser gesellig wachsenden Art eingenommen und mit einem weißen Blütenteppich bedeckt.

Die Blüte schließt sich nachts und bei Regen. Sie wird von Bienen und Fliegen bestäubt. Nach Ende der Blütezeit werden die gestielten Hochblätter durch ein Grundblatt ersetzt.

Zur Vermehrung werden Balgfrüchte gebildet, deren Samen verstreut und von Ameisen verbreitet werden. Außerdem vermehrt sich das Buschwindröschen über den Wurzelstock, der sich kriechend ausbreitet. Nicht selten gehören über 100 Blütentriebe zu einem Pflanzenexemplar.

Nutzen für Insekten

Buschwindröschen werden gerne von Insekten besucht, zumal sie in vielen Wäldern von März bis April den ersten Nektar liefern. Das macht sie ökologisch extrem wichtig. Hummeln und andere Wildbienen freuen sich auch im heimischen Garten über das reichhaltige Nahrungsangebot.

Nutzen für den Menschen

Klein, hübsch, giftig: Das Buschwindröschen enthält in allen Pflanzenteilen die Gifte Anemonin und Protoanemonin. In kleinen Mengen nutzte man es früher in der Volksheilkunde gegen Kopfschmerzen – daher auch der Volksname „Kopfschmerzblume“. Allerdings ist damit nicht zu spaßen, denn bei Überdosierung drohen Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle bis hin zu Nierenversagen und Nervenschäden. Bei empfindlichen Personen kann der Saft Hautreizungen hervorrufen, sodass man auch auf das Hausmittel gegen Warzen verzichten sollte.

Illustration: Walther Otto Müller Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Gera, Germany. Mit freundlicher Genehmigung von  www.biolib.de | Design: Barbara Koch