Echter Baldrian

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Valeriana officinalis
  • Volksnamen: Soldatenknöpfe, Wurmkraut, Westenknöpfe
  • Pflanzenfamilie:  Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
  • Vorkommen: Der Echte Baldrian ist in Europa und in den gemäßigten Zonen Asiens zu finden. Er wächst auf feuchten Wiesen, an Bachufern oder an Weg- und Waldrändern und bevorzugt basenreiche, nährstoffreiche, feuchte Lehm- oder Tonböden. Baldrian ist frostbeständig und gedeiht in Sonne oder Halbschatten in fast jedem Boden. Als Feuchtbodenpflanze verträgt er auch gelegentliche Überschwemmungen.
  • Verwendete Pflanzenteile: Wurzel, Blätter, Samen
  • Inhaltsstoffe: Stark riechende ätherische Öle (Campher, Borneol, Thujon), Bitterstoffe, Terpene, Flavonoide und Cumarine, Alkaloide wie Valerin und Chatinin, weche für die sedative Wirkung zuständig sind.

Echter Baldrian ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 1 bis 2 Metern. Als Überdauerungsorgane bildet er Rhizome aus. Der hohle Stängel ist rippig und meist kahl. Die unterirdischen Pflanzenteile sind für den typischen Baldriangeruch verantwortlich, der dem Lockgeruch läufiger Katzen ähnelt. Im Frühjahr erscheinen zunächst die Blätter und wachsen in einer grundständigen Rosette. Sie sind unpaarig gefiedert und etwa 20 cm lang. Erst zum Spätfrühling und Frühsommer hin wachsen die hohlen Stängel zu ihrer endgültigen Höhe von bis zu 2 Metern.

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Die Blüten wachsen in rosafarbenen doldenartigen Blütenständen. Sie verbreiten einen auffallenden süßlichen Geruch. Die Bestäubung erfolgt durch Zweiflügler wie Bienen und Tagfalter.

Nach der Befruchtung bilden sich Achänen, die als Schirmchenflieger, durch Anhaften oder durch Fließgewässer verbreitet werden. Vegetativ vermehrt sich die Pflanze durch Ausläufer.

Nutzen für Insekten

Bestäubung durch Bienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge. Raupenfutter für Schmetterlinge und Pollenquelle für Wildbienen.

Verwendung als Heilkraut und Färbemittel

Baldrianextrakte können als Aromastoffe in Nahrungsmitteln verwendet werden. Die zarten jungen Blätter des Baldrians können als Salatbeilage gegessen werden. Sie erinnern im Geschmack an Feldsalat.

Aus den getrockneten Wurzeln des Baldrians kann ein Tee zubereitet werden (Kaltauszug), der beruhigend und Nerven stärkend wirkt und daher bei Nervosität, nervös bedingten Herzbeschwerden und Schlaflosigkeit hilft. Auch bei Magengeschwüren, Krämpfen, Schmerzen und Migräne wirkt Baldrian lindernd. Außerdem wirkt die Pflanze entgiftend, antibiotisch und desinfizierend. Getrocknet und in ein Kissen eingenäht, versetzt Baldrian Katzen in euphorisch-rauschhafte Zustände.

Illustration:  Carl Axel Magnus Lindman «Bilder ur Nordens Flora» Stockholm, www.biolib.de, mit freundlicher Genehmigung von Kurt Stueber | Quellen: Wikipedia, Smagy.de, www.naturadb.de | Design: Barbara Koch