Echter Ehrenpreis

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Veronica officinalis
  • Volksnamen: Wald-Ehrenpreis
  • Pflanzenfamilie:  Wegerichgewächse (Plantaginaceae).
  • Vorkommen: Das Verbreitungsgebiet des Echten Ehrenpreises umfasst Europa, Vorderasien und Makaronesien. In den Allgäuer Alpen steigt er bis zu einer Höhenlage von 1880 Metern auf. Der Wald-Ehrenpreis wächst gern auf mäßig trockenen, nährstoffarmen, mehr oder weniger basenreichen, sauren, modrig- oder torfig-humosen, meist steinig-sandigen Lehmböden.
  • Verwendete Pflanzenteile: Blätter
  • Inhaltsstoffe:

Der Echte Ehrenpreis ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 20 Zentimetern erreicht. Der niederliegende bis aufsteigende Stängel ist graugrün, weich behaart, oben drüsig und wurzelt manchmal. Er bildet vegetativ oft kleine Teppiche. Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist mit einer Länge von 2 bis 6 Millimetern relativ kurz. Die einfache Blattspreite ist breit-lanzettlich bis eiförmig und am Rand fein gesägt. Der Ehrenpreis ist eine bis 50 Zentimeter tief wurzelnde Kriechpflanze. Er ist sommerwärmeliebend, nässescheu und düngerfeindlich.

Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Sie bilden dichtblütige, gestielte traubige Blütenstände. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Insekten oder Selbstbestäubung.

Nutzen für Insekten

Die Bestäubung des Echten Ehrenpreises erfolgt durch Insekten wie Bienen und Fliegen oder Selbstbestäubung. Den Pollen sammeln die beiden Wildbienen Andrena bicolor und Osmia uncinata als Proviant für ihre Brutnester. Ebenso zeigen sich zwei Schmetterlinge interessiert: der Gold-Dickkopffalter (Carterocephalus silvicola) sammelt an den Blüten Nektar, der Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia) nutzt die Blätter als Raupenfutter.

Nutzen für den Menschen

Mit seinen hübschen hellvioletten Blütentrauben ziert der Echte Ehrenpreis Bauern- und Apothekergarten.

In den Kräuterbüchern des Mittelalters wird der Echte Ehrenpreis ausführlich beschrieben und vor allem bei Erkrankungen der Atemwege und Verdauungsorgane empfohlen. Inzwischen spielt er in der Naturheilkunde nur noch eine untergeordnete Rolle. Die Homöopathie nutzt Veronica officinalis in Form von Globuli und Tinkturen.

Illustration: Johann Georg Sturm (Painter: Jacob Sturm)Figure 40 from Deutschlands Flora in Abbildungen at http://www.biolib.de | Design: Barbara Koch