Echter Hopfen

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Humulus lupulus
  • Volksnamen: Gewöhnlicher Hopfen, Wald-Hopfen, Läufer, Mönchsriemen
  • Pflanzenfamilie: Hanfgewächse (Cannabaceae) Gattung: Hopfen (Humulus) Ordnung: Rosenartige (Rosales)
  • Vorkommen: Hopfen ist eine sehr alte Kulturpflanze, die bereits seit mehr als 1000 Jahren angepflanzt wird und in Europa und Asien heimisch ist. Die Pflanze wächst bevorzugt auf stickstoffreichen, feuchten, lehmig-humosen Böden in Auenwäldern, an Waldrändern, auf Lichtungen und in Gebüschen.
  • Verwendete Pflanzenteile: Blüten
  • Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe

Hopfen ist eine eine krautige Pflanze, die aus einem kräftigen überwinternden Rhizom jährlich nicht verholzende, sommergrüne bis zu 8 Meter lange Triebe bildet, die nach Samenreife wieder absterben. Die Triebe sind rechtswindend. Seine zahlreichen kantigen dünnen Stängel sind oft rot überlaufen und durch zahlreiche Klimmhaare rau behaart. Die Triebe und deren Blätter sind sehr rau, wodurch das Haften an Rankhilfen erleichtert wird.

Hopfen ist eine zweihäusig getrennt-geschlechtige Pflanze. Die weiblichen Blüten wachsen im Juli bis August als zapfenförmige Kätzchen (im Volksmund auch als Hopfendolde bezeichnet), während die männlichen Blüten als Rispe wachsen.

Die Früchte sind einsamige Nüsschen, die in einer Hopfendolde zusammengefasst sind.
Die Vermehrung des Hopfens erfolgt durch Stecklinge sowie das weitverbreitete Wurzelwerk.

Nutzen für Insekten

Acht Schmetterlinge nutzen das Blattwerk des Hopfens als Raupenfutter. Der einzige Tagfalter darunter ist der C-Falter (Polygonia c-album), alle anderen sind nachtaktiv wie der Hopfen-Blütenspanner (Eupithecia assimilata), der Hopfen-Wurzelbohrer (Hepalius humuli) und die Hopfen-Zünslereule (Hypena rostralis). Ansonsten gehen Tiere in Sachen Bestäubung leer aus: Hopfen ist ein Windbestäuber, wenn er denn ein männliches Exemplar findet.

Nutzen für den Menschen

Hopfen ist eine alte Heil- und Nutzpflanze. Sie dient hauptsächlich als Bier-Würze. Junge Hopfen-Sprossen schmecken gekocht ähnlich wie Spargel.

Daneben ergeben Hopfenzapfen einen Tee mit verschiedenen Heilwirkungen.

Vom Hopfen werden ausschließlich die Hopfenzapfen (Blütenstände) der weiblichen Pflanze, nachdem diese getrocknet wurden, verwendet sowie die von den Fruchtständen abgesiebten Drüsenhaare (Hopfendrüsen, die durch das Ausklopfen der Hopfenzapfen gewonnen werden).
Hopfen besitzt eine entzündungshemmende, antibakterielle, entgiftende, kräftigende Wirkung. Als Tee wirkt er beruhigend und Schlaf fördernd.
Hopfen regt die Verdauung an und hilft, nervöse Verdauungsbeschwerden zu lindern. Auch bei Wechseljahresbeschwerden im fortgeschrittenen Alter (bei Östrogen-Mangel) kann Hopfen angewendet werden. Der hohe Gehalt an Phytohormonen kann die Kollagenproduktion der Haut stimulieren.
Frische Hopfenzapfen können bei Hautkontakt allergische Reaktionen auslösen.

Eine andere Verwendung findet Hopfen in alten Bibliotheken, da er im getrockneten Zustand die Luftfeuchtigkeit reguliert und vor Insektenbefall schützt.

Illustration: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Gera, Germany, Wikipedia , www.biolib.de| Design: Barbara Koch