Echter Lavendel

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Lavandula angustifolia
  • Volksnamen: Schmalblättrige Lavendel, Lavendel
  • Pflanzenfamilie: Lippenblütler (Lamiaceae) Gattung Salbei (Salvia)
  • Vorkommen: Lavendel stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet. Er ist mittlerweile jedoch in ganz Süd- und Mitteleuropa anzutreffen. Er wächst auf trockenen bis mäßig feuchten, kalkhaltigen, eher nährstoffarmen Böden an warmen und sonnigen Standorten.
  • Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blüten
  • Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Rosmarinsäure, Lavendelöl

Der Echte Lavendel ist ein aromatischer, kleiner Strauch  auch Zwergstrauch genannt, der Wuchshöhen bis 100 bis 150, selten bis 200 Zentimetern erreicht. Die oberirdischen Pflanzenteile sind graufilzig behaart. Die Zweige sind aufsteigend, aufrecht und stark verzweigt, steif aufrecht und unverzweigt oder sie tragen Kurztriebe.

Die Blüten wachsen in Scheinquirlen an ährigen Blütenständen. Die Blütezeit reicht von Juni bis August, in Mitteleuropa meist von Juli bis Oktober. Die Blüten sind zumeist blauviolett. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Lavendel ist eine sehr gute Bienen- und Schmetterlingsweide.Nach der Befruchtung bilden sich glänzend braune Nüsschen. Neben der Vermehrung durch Samen kann Lavendel durch Teilung der Wurzelstöcke, durch wurzelbildende Seitentriebe oder durch Stecklinge vermehrt werden.

Nutzen für Insekten und andere Tiere

Echter Salbei ist eine gute Bienen- , Schmetterlings- und Nachtweide mit reichlich Nektar.

Wildbienen z.B.:  Hellgelbe Erdhummel (Bombus lucorum), Östliche Holzbiene (Xylocopa valga), Ackerhummel (Bombus pascuorum), Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris), Große Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea)Große Wollbiene (Anthidium manicatum), Steinhummel (Bombus lapidarius), Veränderliche Hummel (Bombus humilis), Kleine Fleckenbiene Thyreus orbatus (stark gefährdet), Westliche Honigbiene (Apis mellifera), Platterbsen-Mörtelbiene (Megachile ericetorum)

Schmetterlinge/Nachtfalter z. B.: Admiral (Vanessa atalanta), Distelfalter (Vanessa cardui), Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus), Resedafalter (Pontia edusa), Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), Schwalbenschwanz (Papilio machaon), Segelfalter (Iphiclides podalirius), Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)

Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen, z. B.: Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus)

Verwendung als Lebensmittel und Heilpflanze

Lavendel ist eine Tee- und Heilpflanze. Aus den Blütenständen wird Lavendelöl hergestellt. Junge Blätter und zarte Triebe können in der Küche zum Würzen von Gerichten verwendet werden. Im Kleiderschrank werden Motten fern gehalten, wenn sich dort ein duftender Lavendelstrauß befindet.
Lavendel wirkt beruhigend, desinfizierend und kann bei Kopfschmerzen, Migräne, Schlafstörungen sowie bei innerer Unruhe verwendet werden. Die beruhigende Wirkung hilft zudem bei nervösen Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden. Desweiteren hilft Lavendel bei Reizungen und Entzündungen der Atemwege und kann bei Husten und Asthma Linderung verschaffen.
Äußerlich angewendet hilft er bei Entzündungen, Pilzerkrankungen, Insektenstichen, Akne, Ekzemen oder Neurodermitis. Auch bei Gicht, Rheuma oder Gliederschmerzen hilft das Einreiben mit Lavendelöl.
Wissenschaftler der University of California haben in einer Studie herausgefunden, dass das Alkaloid Aloperin selektiv den Kaliumkanal in den Blutgefäßen (KCNQ5) aktiviert, was zu einer Entspannung der Muskelzellen führt. Das wirkt Blutdruck senkend. Bei Lavendel-Blättern war der Effekt besonders intensiv.

Illustration: Franz Eugen Köhler, Köhler’s Medizinal-Pflanzen. Mit freundlicher Genehmigung von  www.biolib.de | Design: Barbara Koch