Echter Thymian

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Thymus vulgaris
  • Volksnamen:  Römischer Quendel, Kuttelkraut oder Gartenthymian
  • Pflanzenfamilie: Lippenblütler (Lamiaceae)
  • Vorkommen: Der Echte Thymian stammt aus dem westlichen Mittelmeerraum. Er wächst auf felsigen Hängen, an Wegrändern oder auf Trockenrasen und bevorzugt eher trockene, nährstoffarme, sandige, kalkhaltige Böden an sonnigen und warmen Standorten.
  • Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blüten
  • Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe

Der Echte Thymian ist ein mehrjähriger immergrüner und verholzender Halbstrauch, der eine Höhe von bis zu 30 Zentimetern erreicht und buschige kleine Polster von ebenfalls rund 30 Zentimetern Breite bildet. Die vom Mittelmeer stammende Heil- und Gewürzpflanze, wächst aufrecht und besitzt vierkantige behaarte Stängel, die mit der Zeit verholzen und Wurzeln bilden. Die Blüten sind weiß bis rosa gefärbt und wachsen von Mai bis Oktober ährenartig in Scheinquirlen. Sie werden gern von Insekten besucht. Nach der Bestäubung bilden sich eiförmige Nüsschen, die runde Samen enthalten. Neben der Vermehrung durch Samen verbreitet sich Thymian durch Wurzel bildende Seitentriebe oder Stecklinge. Thymian ist ein schwachzehrer. Die Samen zählen zu den Lichtkeimern.

Thymian verbreitet einen aromatischen Duft, um vornehmlich bestäubende Insekten anzulocken und Schädlinge abzuwehren. In der traditionellen Heilkunde kann er als Räucherwerk verwendet werden und soll reinigen, Lebensmut und Tatkraft stärken. Winterhart bis -15 °C

Nutzen für Insekten und andere Tiere

Echter Thymian ist eine gute Bienen- , Schmetterlings- und Nachtweide mit reichlich Nektar.

Verwendung als Lebensmittel und Heilpflanze

In der Küche kann die Pflanze zum Würzen von Gemüse wie z.B. Kartoffeln oder von Salaten genutzt werden. Die frisch geernteten oder getrockneten Blätter und Triebspitzen sind ein beliebtes Küchengwürz und gehören zu den „Kräutern der Provence“. Ernte am besten morgens und vor der Blütezeit.
Thymian wirkt Schleim lösend, antibakteriell, entzündungshemmend, entkrampfend, Blut stillend und Schweiß treibend. Sie kann bei Erkrankungen der Atmungsorgane (z.B. Husten, Reizhusten, Bronchitis, Asthma) und bei einer Erkältung helfen. Außerdem regt sie die Verdauung an und hilft bei Magen-Darm-Beschwerden wie z.B. Blähungen und Sodbrennen. Aufgrund seiner beruhigenden Wirkung kann der Sand-Thymian auch bei Einschlafproblemen, Beschwerden des Nervensystems oder Epilepsie genutzt werden. Äußerlich kann die Pflanze als Tinktur angewendet werden. Sie hilft bei Wunden, Quetschungen und Prellungen sowie bei Hautentzündungen. Während der Schwangerschaft sollte auf die Verwendung der Pflanze weitestgehend verzichtet werden.
In Gärten kann der Sand-Thymian als Bodendecker verwendet werden.

Illustration: Illustration aus Köhler’s Medizinal-Pflanzen, Tafel 271 Walther Otto Müller | Design: Barbara Koch