Fenchel

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Foeniculum vulgare
  • Volksnamen: Fingerhut, Fingerkraut, Fuchskraut, Schwulstkraut, Unserer-lieben-Frauen-Handschuh, Waldglöckchen, Waldschelle
  • Pflanzenfamilie: Doldenblütler (Apiaceae) Gattung: Foeniculum
  • Vorkommen: Der Gemeine Fenchel ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet. Er wächst vor allem auf trockenen Magerrasen und an Hängen. Die Pflanze bevorzugt trockene bis mäßig feuchte, durchlässige, tiefgründige, mäßig nährstoffreiche, humose Lehmböden in möglichst warmer und sonniger Lage.
  • Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blüten, Früchte
  • Inhaltsstoffe: Arzneipflanze des Jahres 2009. Ätherische Öle, Kalium, Calcium, Mangnesium, Vitamin C, Folsäure

Fenchel ist eine alte, ursprünglich mediterrane Kulturpflanze, die in Mitteleuropa gelegentlich verwildert. Es ist eine heute weltweit verbreitete Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze. Der Fenchel ist eine zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 40 bis 200 cm erreicht und würzig (anisähnlich) riecht. Die krautig wachsende Pflanze verbreitet einen süßlich-aromatischen Duft. Sie besitzt eine tief reichende, spindelförmige Pfahlwurzel. Ihr runder, kahler, längs geriefter Stängel ist häufig bläulich-grün bereift. Die lang gestielten, filigranen Laubblätter sind zwei- bis dreifach gefiedert. Ihre Verbindung zum Stängel ist durch Blattscheiden gekennzeichnet. In Bodennähe bildet der Fenchel häufig hell gefärbte Speicherblätter.

Die Blüten erscheinen von Juli bis September in doppeldoldigen Blütenständen. Jeder Blütenstand kann aus bis zu 40 Döldchen bestehen, die wiederum über 30 kleine Blüten mit fünf gelben, unscheinbaren Kronblättern besitzen. Aus den Blüten ragen fünf Staubblätter heraus.

Nach der Befruchtung bilden sich längliche Spaltfrüchte mit charakteristischen Rippen. Die Samen zählen zu den Dunkelkeimern.

Nutzen für Insekten und andere Tiere

Die großen gelben Doppeldolden des Fenchels sind beliebte Treffpunkte für eine Vielzahl von Insekten, darunter Bienen, Hummeln, Wespen und Schwebfliegen. Selbst die Vertreter mit kurzem Rüssel erreichen den Nektar in den kleinen Blüten problemlos.

Wildbienenarten, z.B.: Späte Doldensandbiene (Andrena alutacea), Dichtpunktierte Goldfurchenbiene (Halictus subauratus), Blutweiderich-Langhornbiene (Eucera salicariae), Kressen-Sandbiene (Andrena hypopolia), Bergwald-Sandbiene (Andrena coitana), Gelbbeinige Kielsandbiene (Andrena chrysosceles).

Schmetterlingsarten, z.B.: Schwalbenschwanz (Papilio machaon), Bocksbarteule (Amphipyra tragopoginis).

Verwendung als Lebensmittel- und Heilpflanze

Weiterverarbeitet und genossen werden einerseits die Knollen (v. a. in Salaten, Gemüsegerichten), andererseits die „Fenchelsamen“ (Früchte des Fenchels), die mit dem Anis vergleichbar sind.

Die Früchte der Pflanze können als Speisegewürz oder als Tee-Zutat verwendet werden. Auch die Blätter eignen sich zum Würzen oder als Salat-Beilage.

Die Pflanze wirkt entkrampfend, Schleim lösend, antibakteriell und beruhigend. Sie hilft bei Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Blähungen, Verdauungsschwäche, Völlegefühl, Durchfall), bei Nieren- und Blasenleiden sowie bei Atemwegsbeschwerden, Erkältungen und grippalen Infekten.

Hrmonie mit anderen Pflanzen: Einjähriger Borretsch (Borago officinalis), Weißer Senf (Sinapis alba), Acker-Senf (Sinapis arvensis), Wilde Rauke (Diplotáxis tenuifólia), Rosmarin (Rosmarínus officinális), Echter Kerbel (Anthríscus cerefólium)

Illustration: Franz Eugen Köhler, Köhler’s Medizinal-PflanzenList of Koehler Imageswww.biolib.de Quelle: Wikipedia | Design: Barbara Koch