Gelber Lerchensporn

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Corydalis lutea Neu: Pseudofumaria lutea
  • Volksnamen:  Gelber Scheinerdrauch ((Pseudofumaria lutea)), Gelber Erdrauch
  • Pflanzenfamilie: Mohngewächse (Papaveraceae) Gattung der Scheinlerchensporne
  • Vorkommen: Einheimisches Mohngewächs, vor allem in frischen feuchten Mauerspalten siedelt er sich gerne an. Seine Heimat vermutet man in den südlichen Kalkalpen, von Italien bis nach Kroatien. Bevorzugt kalkhaltigen Boden und Halbschatten. Er ist jedoch vielerorts ausgewildert, wo es warm und im Winter mild genug ist, ob in Europa oder auf anderen Kontinenten. Sogar in Städten hat er sich eingebürgert, weil er sich gerne durch Selbstaussaat verbreitet.
  • Verwendete Pflanzenteile:
  • Inhaltsstoffe: Der Lerchensporn enthält verschiedene Alkaloide vor allem Bulbocapnin (diese sind giftig).

Gelber Lerchensporn ist eine mehrjährige krautige Pflanze mit kleinen horizontalen Rhizomen mit zarten Wurzeln und dunklen Schuppen. Ihm entspringen die zarten aufrechten, stark verzweigten und dicht beblätterten Stängel. Die Blätter sind wechselständig und doppelt bis dreifach gefiedert, unterseits blaugrün. Sie sind unbehaart und das einzelne Blatt ist vorne oft gelappt.

Die gelben Blüten öffnen sich über Monate, von Mai bis in den September oder gar in den Oktober hinein. Sie sind zwittrig, bis zu zwei Zentimeter lang, und bestehen aus zwei spiegelgleichen Hälften und einem auffälligen Sporn, welcher namensgebend ist. Vier bis zwanzig Einzelblüten sitzen, in diverse Richtungen abstehend, in traubigen Blütenständen zusammen. Das innere Paar umgibt Griffel und Staubgefäße. Bei den Früchten handelt es sich um hängende zylindrische und zugespitzte Kapseln von drei Millimeter Breite und einem Zentimeter Länge. Sie enthalten mehrere glatte runde Samen.

Der Gelbe Lerchensporn ist eine gute und lang blühende Bienenweide, die sich auch mit Selbstaussaat vermehrt. Die Pflanze ist anspruchslos und pflegeleicht, winterhart. Die Pflanzen sind sommergrün, ziehen sich über den Winter also zurück.

Nutzen für Insekten und andere Tiere

Der reichlich gebildete Nektar sitzt in den charakteristischen Spornen und wird vor allem von Honigbienen gesammelt. Den Pollen des Gelben Lerchenspornes sammelt eine Wildbiene mit Vorliebe, die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta). Als Dauerblüher ist er von Frühling bis Herbst ein zuverlässiger Futterlieferant. Die Verbreitung der Samen übernehmen zumeist Ameisen, welche die Samen wegen ihrer nahrhaften Anhängsel verschleppen – scherzhaft nennt man sie Ameisenbrötchen.

Verwendung als Heilpflanze

Früher wurde die Pflanze vor allem für folgende Beschwerden verwendet: Schleimhautentzündungen (Auge), Entzündungen der Atemwege, Verdauungsschwäche (Durchfall, Verstopfung), Herzbeschwerden, Rheuma, Gicht, Reisekrankheit, Schlafstörungen. Generell wurde diese Heilpflanze als Beruhigungsmittel verwendet (Narkose). Vor einer solchen Behandlung sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, da diese Pflanze nicht ganz ungefährlich ist. Vor allem die Rhizomknolle ist hoch giftig und sollte nicht eingnommen werden.

Quelle: www.naturadb.de, wikipedia

Illustration: Jan Kops www.BioLib.de | Design: Barbara Koch