Gemeine Pfingstrose

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Paeonia officinalis
  • Volksnamen: Echte Pfingstrose, Bauern-Pfingstrose, Garten-Pfingstrose, Pfingstrose
  • Pflanzenfamilie: Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae) Gattung:  Pfingstrosen (Paeonia)
  • Vorkommen: Die Echte Pfingstrose ist im Mittelmeergebiet sowie in Mitteleuropa beheimatet. In den Südalpen wächst sie bis zu einer Höhe von 1800 Metern. Die Pflanze wächst an Berghängen, in lichten Wäldern oder in Gebüschen und bevorzugt steinige, trockene, durchlässige kalkreiche Böden an warmen Standorten.
  • Verwendete Pflanzenteile:
  • Inhaltsstoffe: Die Pfingstrose wird in allen Teilen als wenig giftig eingestuft. In den Blüten Anthocyane wie Paeonin, Flavonoide und Gerbstoffe. In den Wurzeln Monoterpenesterglykoside wie Paeoniflorin und Gerbstoffe.

Die Echte Pfingstrose wächst als ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 40 bis 100 Zentimetern erreicht. Die einzelnen Stängel sind unverzweigt. Die Echte Pfingstrose besitzt knollig verdickte Wurzeln. Die Laubblätter sind gestielt. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und kahl, während die Unterseite grau und anliegend behaart ist.

Die Blüten können in zahlreichen Farben erscheinen. Typisch sind rote, rosafarbene oder weiße Blüten. Sie erreichen einen Durchmesser von etwa 12 cm. Die Anzahl der Kronblätter kann zwischen 5 und 10 variieren. Je Blüte werden bis zu 3,6 Millionen Pollen produziert, was die Pflanze zu einem wertvollen Pollenspender macht.

Nutzen für Insekten und andere Tiere

Die Gemeine Pfingstrose hat pro Blüten um die 3,6 Millionen Pollenkörner und ist als reichhaltige Pollenquelle bei Insekten äußerst beliebt. Auch interessant ist für sie der reichlich gebildete Nektar, der am Grund der zu einer Röhre verwachsenen Staubblätter zur Verfügung gestellt wird.

Hauptbestäuber sind Honigbienen. Ebenso finden sich zahlreiche andere Insekten ein, vor allem Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge, Käfer und Fliegen. Pollen für ihre Brut sammeln die Wildbienen Andrena fulva, Lasioglossum laevigatum und Megachile nigriventris. An die Wurzeln legt der Heidekraut-Wurzelbohrer (Phymatopus hecta) seine Eier ab; die Raupen ernähren sich von den Wurzeln der Pfingstrose.

Außer in den Nektarien am Grund der Staubblätter bildet die Pflanze bereits an den vergänglichen Kelchblättern Zuckersaft, bevor sich die Blüten öffnen. Sie locken neben anderen Insekten auch Ameisen herbei; man geht davon aus, dass sie die Knospen vor Fressfeinden schützen sollen. Insbesondere bei Zuchtsorten bilden sie oft so viel davon, dass sie verkleben und sich die Blüten nicht mehr öffnen können, insbesondere wenn kein Regen den Zuckerpanzer abwäscht.

Nutzen für den Menschen und als Gartenpflanze

Die Pfingstrose (lateinisch Paeonia) tauchte in den Kräuterbüchern des Mittelalters immer wieder auf. Da sie von den Benediktinern über die Alpen gebracht wurde, bekam sie auch den Namen „Benediktinerrose“. Von den Klostergärten fand sie rasch den Weg in die Bauerngärten. Im Spätmittelalter entstand die gefüllte Form der Paeonia officinalis. In der christlichen Symbolik stand sie für Reichtum, Heilung, weibliche Schönheit und galt als „Rose ohne Dorn“.

Die Pfingstrose hatte früher als sogenannte „Gichtrose“ in der Volksheilkunde ein umfangreiches Spektrum von Heilanzeigen. Die Samen wurden vor allem bei Epilepsie eingesetzt und fanden noch im Ergänzungsbuch 6 des Deutschen Arzneibuches (1941) Erwähnung. Das gilt als nicht belegt und ist somit für die moderne Medizin bedeutungslos.

Sorten der Echten Pfingstrose werden als Zierpflanze (meist gefülltblütige Sorten) in Parks und Gärten verwendet. Man kann Pfingstrosen als langhaltende Schnittblumen verwenden.

Quelle: Illustration:

Martin CilenšekScan from Naše škodljive rastline (1892), Slika 42. Potonika. (Paeónia officinális.) | RodriquezBotanical Magazine 108: t. 6645, as Paeonia wittmannianahttp://www.biolib.de, Wikipedia | Design: Barbara Koch