Gewöhnliche Berberitze

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Berberis vulgaris
  • Volksnamen:  Sauerdorn, Essigbeere oder Echte Berberitze
  • Pflanzenfamilie: Berberitzengewächse (Berberidaceae).
  • Vorkommen: Die Gewöhnliche Berberitze ist in Europa und Kleinasien zu finden. Ursprünglich stammt sie vermutlich aus Nordafrika. In den Alpen wächst die Pflanze in Höhen von bis zu 2500 Metern. Sie ist in lichten Wäldern, an Waldrändern, in Gebüschen oder in Auen zu finden. Die Pflanze bevorzugt kalkhaltige, trockene bis mäßig feuchte, nährstoffreiche Böden in sonniger oder auch halbschattiger Lage.
  • Verwendete Pflanzenteile: Früchte zum Essen, Rinde und Wurzel sind giftig und werden zum Färben benutzt
  • Inhaltsstoffe: Alle Pflanzenteile, außer die leuchtend roten Beeren der Berberitze, sind giftig (Alkaloid Berberin). Die Früchte des Berberitzenstrauchs kannten unsere Vorfahren als „Zitrone des Nordens“. Mit der Zitrusfrucht gemein haben die Berberitzen-Früchte ihren hohen Vitamin-C-Gehalt und den sauren Geschmack. Weitere Inhaltstoffe sind unter anderem: Zitronensäure, Apfelsäure, Kalium

Die Gewöhnliche Berberitze ist ein immergrüner oder laubabwerfender Strauch. Er wächst vor allem in Europa und Asien. Im Garten ist er eine beliebte Zierpflanze. Der Strauch bildet lange biegsame, graubraune Stängel, die mit 1-7 teiligen Dornen besetzt sind. Die Dornen bilden sich aus den Blättern. Die an der Sprossbasis teils mehrteiligen Laubblätter sind eiförmig und am Rand leicht gesägt. Die gelben Blüten wachsen in hängenden traubigen Blütenständen. Sie sind stark riechend und werden von Insekten (z.B. Hautflügler, Käfer) bestäubt, auch Selbstbestäubung ist möglich. Nach der Befruchtung bilden sich rote, längliche Beeren, die von Vögeln gern gefressen werden. Diese sorgen durch Ausscheidung der Samen auch für die Verbreitung der Pflanze.

Wichtig: Mit Ausnahme der Früchte ist die gesamte Pflanze giftig. Vergiftungserscheinungen reichen von Übelkeit, Magenbeschwerden, Erbrechen und Durchfall bis hin zu Nierenreizung, Krämpfen und Atemnot.

Nutzen für Insekten und Vögel

Insekten – und Vogelweide.

Baumhummel (Bombus hypnorum), Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris), Panzers Wespenbiene (Nomada panzeri)Steinhummel (Bombus lapidarius), Rotpelzige Sandbiene (Andrena fulva), Rotfransen-Erdbiene (Andrena haemorrhoa), Goldglänzender Rosenkäfer (Cetonia aurata)

Verwendung als Lebensmittel und Nutz- und Heilpflanze

Die roten Früchte sind essbar und schmecken sehr sauer. Sie können zu Konfitüre oder Marmelade weiterverarbeitet, zu Saft gepresst oder getrocknet als Rosinen verwendet werden. Werden sie beim Kochen hinzu gegeben, verleihen sie dem Gericht eine süß-saure Note.
Mit Hilfe der Rinde und Wurzel können Textilien, Leder und Holz gelb gefärbt werden.

Aus der Wurzelrinde kann in niedriger Dosierung ein Tee zubereitet werden, der die Nierentätigkeit anregt (nicht bei Nierenentzündung anwenden), bei Leberfunktionsstörungen hilft, Bauchspeicheldrüsenentzündungen lindert sowie die Gallentätigkeit und die Verdauung (Appetitlosigkeit, Sodbrennen, Verstopfung, Darmträgheit, Durchfall) fördert. Durch seine Gefäß erweiternde Wirkung kann er außerdem bei Bluthochdruck helfen und die Durchblutung fördern. Desweiteren wirkt die Pflanze antibakteriell, antiseptisch, entkrampfend, zusammenziehend, beruhigend und entzündungshemmend. Sie hilft auch bei allgemeiner Schwäche des Körpers.
Ein Gurgelwasser aus den Wurzeln und der Rinde hilft bei Halsschmerzen und stärkt das Zahnfleisch. Äußerlich angewendet lindert eine Berberitzenabkochung Hautbeschwerden, wie z.B. Ekzeme und Schuppenflechte. Die Früchte helfen bei Erkältungen, lösen Verschleimungen und wirken Schweiß treibend und vitalisierend.

Quelle: Wikipedia und Smagy | Illustration: Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8669 | Design: Barbara Koch