Gewöhnliche Felsenbirne

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Amelanchier ovalis
  • Volksnamen:  Gemeine Felsenbirne, Felsenmispel, Edelweißstrauch (Österreich)
  • Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae)
  • Vorkommen: Die Gewöhnliche Felsenbirne stammt ursprünglich aus den Gebirgen Mittel-, Süd- und Osteuropas, wo sie bis zu einer Höhe von 2000 Metern wächst. Sie ist an steinigen Hängen und Felsen, auf Halbtrockenrasen sowie in lichten Eichen- und Kiefernwäldern zu finden und bevorzugt warme, sonnige, trockene, kalkhaltige Standorte.
  • Verwendete Pflanzenteile: Früchte
  • Inhaltsstoffe: Flavonoide, Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium und Eisen, Ballaststoffe wie Pektin, Gerbstoffe

Der dornenlose, sommergrüne, reich verzweigte und dichtkronige Strauch erreicht Wuchshöhen zwischen 1 und 4 Metern. Die schlanken, rotbraun berindeten und anfangs spärlich filzig behaarten Zweige entwickeln einen meist aufrechten Wuchs. Die Rinde der Stämmchen zeigt im jungen Stadium eine dunkelbraune, später eine schwärzliche Färbung.

Die Blüten wachsen an einem traubigen Blütenstand aus drei bis zehn Blüten und erscheinen vor dem Laubaustrieb zwischen April und Mai. Die duftenden Blüten entspringen weißfilzigen Knospen. Die Kronblätter sind bis zu 2 cm lang, an ihrer Unterseite behaart und stehen weit auseinander. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Nach der Befruchtung bilden sich kugelige Apfelfrüchte, die dunkelrot bis schwarzblau gefärbt sind.

Nutzen für Insekten, Vögel und andere Tiere

Neben Vögeln, die die Früchte der Pflanze fressen, dient die Felsenbirne auch verschiedenen Schmetterlingsarten als wertvolle Futterquelle als Nektarpflanze, darunter dem Grünen Zipfelfalter (Callophrys rubi), einem Tagfalter, der auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten geführt wird. Auch für die Raupen des gefährdeten Obsthain-Blütenspanners (Eupithecia insigniata) und des selten vorkommenden Trauerwidderchens (Aglaope infausta) stellt die Gewöhnliche Felsenbirne eine wertvolle Futterpflanze dar. Weitere Schmetterlinge und Wildbienen, z.B.: Baum-Weißling (Aporia crataegi), Zweifleck-Erdbiene (Andrena bimaculata). Die Verbreitung der kleinen, harten Samen erfolgt über Tiere, die diese nach Genuss der Frucht wieder ausscheiden. Vegetative Vermehrung erfolgt gelegentlich über Wurzelsprosse.

Verwendung als Lebensmittel und Heilkraut

Die aromatischen, saftig-süß schmeckenden Wildfrüchte können zu einer süßen Marmelade mit marzipanartigem Beigeschmack verarbeitet werden. Flavonoide halten die Gefäße geschmeidig und das Herz gesund. Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium und Eisen unterstützen den Schlaf, eine normale Nervenfunktion und Muskeltätigkeit. Unverdauliche Ballaststoffe wie Pektin sättigen, ohne Nahrungsenergie zu liefern, und unterstützen so das Abnehmen sowie die Verdauung. Gerbstoffe werden in der Naturmedizin eingesetzt, um Entzündungen im Mund- und Rachenraum zu bekämpfen.

Quelle: www.smagy.de, Wikipedia | Illustration: Wikipedia, Hartinger, Anton, b. 1806; Dalla Torre, K. W. von (Karl Wilhelm), 1850-1928; Deutscher Alpenverein (Founded 1874) | Design: Barbara Koch