
Die grosse Klette ist wichtig für viele Wildbienenarten und andere Insekten.
- Pflanzeninformationen / Pflanzeneigenschaften
- Name latein: Arctium lappa
- Pflanzenfamilie: Korbblütler
- Pflanzenart: Staude, Kraut
- Verwendung: Blumenbeete, Steingarten, Wildblumenwiese
- Standort: Sonne, Halbschatten
- Wasserbedarf: gering, normal
- max. Höhe: 180 cm
- max. Breite: 100 cm
- Blühfarbe: rosa, violett
- Blühzeitraum: Juli – September
- Lebenszyklus: einjährig; zweijährig
- Bodeneigenschaften
- Bodenart: sandig, lehmig, humusreich
- Nährstoffeigenschaften: stickstoffreich, nährstoffreich, kalkhaltig
- Feuchteeigenschaften: frisch, mäßig trocken, wasserdurchlässig
- weitere Eigenschaften
- heimisch, winterhart, nicht stark giftig, windunempfindlich
Die Große Klette (Arctium lappa), auch Butzenklette und kurz Klette genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kletten (Arctium) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Vegetative Merkmale
Die Große Klette ist wie die anderen Arten der Gattung eine zweijährige krautige Pflanze. Sie bildet eine verholzende Pfahlwurzel. Die aufrechten und 80 bis 150 Zentimeter hohen Sprossachsen (Stängel) sind kantig und spinnwebig behaart.
Die Stiele der Grundblätter sind markig. Die einfachen Blattspreiten sind bei einer Länge von bis zu 50 Zentimeter herzförmig-oval. Die Blattunterseite ist kahl bis schwach graufilzig behaart.
Geschichte
Die Große Klette wurde bereits im 9. Jh. im Capitulare de villis vel curtis imperii Karls des Großen als Nutzpflanze erwähnt. Im Kapitel 70 ist sie als parduna aufgelistet. Eine spätere[6] lateinische Bezeichnung war Lappa personata. In Großbritannien ist Dandelion and Burdock (wörtlich „Löwenzahn und Große Klette“) eine traditionsreiche alkoholfreie Getränkspezialität, die es dort seit etwa dem Jahr 1265 gibt.
Nutzung
Kulinarische Verwendung
Wurzel, junge Laubblätter und Stängel können als Wildgemüse verwendet werden.[7][8]
Die Wurzel wurde, ähnlich wie die Garten-Schwarzwurzel heute, im Mittelalter häufig als Gemüse gegessen, hat jetzt aber nur noch in Japan Bedeutung, wo sie gobō (牛蒡 oder ゴボウ) genannt wird, sowie in Taiwan (牛蒡, Niúbàng) oder Korea, wo man sie ueong (우엉) nennt. Weiterhin gibt es in Korea auch Ueong-Tee zum Trinken.
Stängel der Blätter und des Blütentriebes sind ebenso als Gemüse verwendbar[8]. Das darin enthaltene Mark schmeckt ähnlich wie die verwandte Artischocke[8], die zur derselben Tribus Cynareae innerhalb der Pflanzenfamilie der Korbblütler gehört wie die Kletten.
Verwendung als Heilpflanze
Die Große Klette (lateinisch auch Bardana genannt[9]) wurde als Volksarzneipflanze verwendet, die Wurzeln werden zur Droge „Radix Bardanae“ verarbeitet.[10] Das Klettenwurzelöl findet in der Kosmetik Anwendung.[10] Ein wasserlösliches Polysaccharid, ein sogenanntes Fructan, der Großen Klette zeigt in vitro und in vivo hohe antioxidative Wirkungen und könnte in der Herstellung von Pharmazeutika oder Nahrungsmitteln in Zukunft eine Rolle spielen.[11] Für Arctigenin, ein Aglykon von Arctiin und typisches Lignan von Arctium lappa, konnten antivirale[12] und antitumorale[13] Wirkungen beobachtet werden. Arctigenin zeigt phytoöstrogene Eigenschaften und vermochte im Versuch, die Apoptose von östrogenrezeptornegativen Brustkrebszellen zu forcieren.[14] Unter den volkstümlichen Verwendungen der Klettenwurzel als Heilpflanze finden sich Hauterkrankungen, Leberleiden, Haarausfall und rheumatische Erkrankungen.[15]
Anwendungsgebiete der Großen Klette seien Hautleiden, die zu Trockenheit und Hautschuppen führen; sowie, über längere Zeit angewendet, Schuppenflechte und Ekzeme. Sie sei bei Rheuma hilfreich, das mit Schuppenflechte einhergeht. Die Wirkung beruhe zum Großteil auf Anregung der Verdauungssäfte, in erster Linie der Galle. Dadurch fördere sie die Verdauung und helfe bei Anorexia nervosa (Magersucht), stärke die Funktion der Nieren und könne Zystitis (Harnblasenentzündung) ausheilen. Äußere Anwendung als Umschlag beschleunige die Heilung von Wunden und Ulcera (Geschwüre). Ekzeme und Schuppenflechte könnten zusätzlich zur inneren Anwendung äußerlich behandelt werden.[16]
Text aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Klette
Illustration: Depositphotos | Design: Barbara Koch