Große Klette

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Große Klette (Arctium lappa)
  • Volksnamen: Wolfskraut, Kratzkugel, Butzenklette
  • Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteraceae).
  • Pflanzenart: Staude, Kraut
  • Vorkommen: In Europa und im westlichen Asien beheimatet. Sie wächst an Wegrändern, an Ufern und bevorzugt mäßig feuchte, nährstoffreiche, kalkhaltige Böden an warmen und möglichst sonnigen Standorten.
  • Verwendete Pflanzenteile: Wurzel, junge Laubblätter, Stängel und Blütentriebe als Wildgemüse
  • Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Bitterstoffe, Schleimstoffe

Kletten sind meist zweijährig. Das bedeutet sie keimen zum Beispiel im Frühjahr, bilden aber im ersten Jahr nur eine Blattrosette, die den Winter überdauert. Im zweiten Jahr erst entwickelt sich der Blütenstand mit Blütenköpfchen. Mit der Samenreife schließt die Klette ihre Entwicklung ab und die Pflanze stirbt ab. Wächst die Klette aber an einem besonders günstigen Standort oder wird sie am Blühen gehindert, kann eine Pflanze auch mehr als zwei Jahre alt werden.
Je nach Art können Kletten Wuchshöhen von 50 bis 300 cm erreichen. Sie zeichnen sich vor allem durch ihre fast kugeligen, rosafarbenen Blütenstände aus, die aus vielen einzelnen Röhrenblüten zusammengesetzt sind und die man meist von Juli bis September bewundern kann. Bekannt sind auch ihre charakteristischen Fruchtstände, die gern an Kleidung oder in Hundefellen haften bleiben. Ebenso charakteristisch, wenn auch nicht sichtbar, ist die kräftige, bis zu einem Meter in den Boden reichende Pfahlwurzel von Kletten. Sie wird schon seit langer Zeit vor allem ihrer Heilwirkung wegen geerntet.

Nutzen für Insekten

Kletten zählen zu den einheimischen bienenfreundlichen Pflanzen. Hier treffen sich zur Bestäubungszeit viele verschiedene Insekten, wie Hummeln, (Wild-)Bienen (72 Wildbienenarten) und Schmetterlinge. z.B. Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris), Feuriger Perlmutterfalter (Argynnis adippe)

Verwendung als Lebensmittel oder Heilkraut

Früher wurden Klettenwurzeln ähnlich wie Schwarzwurzeln als Gemüse verzehrt. Japaner essen Klettenwurzeln immer noch sehr häufig, sodass sie dort zu den beliebtesten Wurzelgemüsen zählen. Auch die Blattstiele und junge Blätter von Kletten sind essbar und werden in der Küche wie Spinat verwendet. Ältere Blätter schmecken sehr bitter, weshalb sich der Verzehr nicht empfiehlt. Die Samen der Großen Klette können gut gesäubert in Brot, Müsli oder Suppen verwendet werden.

Bei uns baut man Kletten der Heilwirkung wegen an. Die Wurzel der Klette kann in Form von Tee, als Tinktur oder als Zutat für Salben zu Heilzwecken verwendet werden. Für die Tee-Zubereitung werden Wurzelstücke über mehrere Stunden in kaltem Wasser belassen und im Anschluss etwa eine Minute lang gekocht. Dafür wird ein gehäufter Teelöffel getrocknete Klettenwurzel mit 250 ml kaltem Wasser übergossen.

Der Tee wirkt Blut reinigend, antioxidativ, antibakteriell, entzündungshemmend, Schweiß treibend, Harn treibend und unterstützt die Leber und Galle. Außerdem hilft er bei rheumatischen Erkrankungen, Gicht, Nierensteinen, Ödemen sowie bei Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Gastritis oder Verstopfung). In Form von Mundspülungen kann er bei entzündlichen Erkrankungen der Schleimhäute im Mund- und Rachenraum helfen.

Äußerlich angewendet hilft der Tee durch Anregung der Durchblutung bei Haarausfall und Schuppen sowie bei Haut-Ekzemen, Akne, Furunkeln, Geschwüren oder sonstigen Hauterkrankungen. Eine ähnliche Wirkung kann durch die Salbe, einen Ölauszug oder eine Klettenwurzel-Tinktur erzielt werden.

Frische oder getrocknete, eingeweichte Blätter können auf Verbrennungen oder Wunden aufgelegt werden und unterstützen dadurch bei der Heilung. Klettenwurzelöl findet in der Kosmetik Anwendung.

 

Text aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Klette

Illustration: Depositphotos | Design: Barbara Koch