Gundermann

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: (Glechoma hederacea)
  • Volksnamen:  Echt-Gundelrebe, Gundelrebe oder Erdefeu (Erd-Efeu)
  • Pflanzenfamilie: Lippenblütler (Lamiaceae)
  • Vorkommen: Vorkommen im Großteil Europas, Mitteleuropa, West- und Nordasien bis Japan, Hongkong und Tonkin. In Neuseeland, USA und Kanada wurde er durch den Menschen eingeschleppt.
  • Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Stengel, Blüten
  • Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Cholin, Flavonoide, Kalium, Saponine, Vitamin C

Der Gundermann wächst auf frischen Wiesen, Weiden und in Wäldern, die in der Nähe von Flüssen sind. Der Boden, auf dem er wächst, sollte viele Nährstoffe enthalten, kalkhaltig, lehmig und locker sein. Er ist eine wintergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und bildet lange, niedrige Ausläufer, mit denen er ganz dicht den Boden bedeckt, was sehr schön aussieht.

Nutzen für Insekten

Der Gundermann wird von vielen Insekten geliebt. Besonders Hummeln und Pelzbienen helfen dabei, die Blüten zu bestäuben. Obwohl manche Menschen den Gundermann als „Unkraut“ bezeichnen, ist er in Mitteleuropa eine sehr wichtige Blume für viele Wildbienen im Frühling. Auch Schwebfliegen, Wollschweber, Käfer und Ameisen besuchen gerne die Blüten des Gundermanns. Die Schwebfliegen nehmen dabei nur den Pollen auf. Auch einige Schmetterlinge zählen zu den Blütenbesuchern: Aurorafalter (Anthocharis cardamines), Rapsweißling (Pieris napi), Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), Distelfalter (Vanessa cardui), Tagpfauenauge (Aglais io)

Wildbienen: Ackerhummel (Bombus pascuorum), Baumhummel (Bombus hypnorum), Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris), Gartenhummel (Bombus hortorum), Grashummel (Bombus ruderarius), Mooshummel (Bombus muscorum), Gemeine Pelzbiene (Anthophora plumipes), Rotbürstige Pelzbiene (Anthophora retusa), Steinhummel (Bombus lapidarius), Streifen-Pelzbiene (Anthophora aestivalis), Gemeine Trauerbiene (Melecta albifrons)Veränderliche Hummel (Bombus humilis), Westliche Honigbiene (Apis mellifera), Wiesenhummel (Bombus pratorum), Dunkelgrüne Schmalbiene (Lasioglossum morio), Große Salbei-Schmalbiene (Lasioglossum xanthopus)Ovale Klee-Sandbiene (Andrena ovatula), Gemeine Sandbiene (Andrena flavipes), Goldene Schneckenhaus-Mauerbiene (Osmia aurulenta), Stahlblaue Mauerbiene (Osmia caerulescens).

Verwendung als Lebensmittel und Heilkraut

Im Frühling sammelt man die jungen Blätter des Gundermanns und kann sie als Gemüse und im Salat essen. Auch als Gewürz kann man den Gundermann nehmen, weil er ätherische Öle und Bitterstoffe enthält. Deswegen hat er einen besonderen Geruch und Geschmack, der nach Harz, Minze und Lakritz schmeckt.

Vor langer Zeit, als es noch keinen Hopfen gab, haben die Leute den Gundermann benutzt, um Bier haltbar zu machen. Auch bei der Herstellung von Käse wurde der Gundermann manchmal verwendet, um tierisches Lab zu ersetzen. Der Gundermann hat auch eine antioxidative Wirkung, deshalb wird er manchmal als Zusatzstoff in Lebensmitteln verwendet. Antioxidativ bedeutet, dass etwas dabei hilft, unseren Körper vor schädlichen Stoffen zu schützen. Diese schädlichen Stoffe werden freie Radikale genannt und können unseren Körper schädigen. Antioxidative Stoffe helfen, diese freien Radikale zu bekämpfen und unseren Körper gesund zu halten. Die Pflanze fand bereits bei den germanischen Völkern als Heil- und Zauberpflanze Verwendung.

Gundermann wirkt Entzündungen entgegen. Hauptträger dafür ist das in der Pflanze enthaltene Öl, das wir riechen, wenn wir die Blättchen zwischen den Fingern zerreiben; es riecht nach Minze sowie Lakritze. Dieses Öl zeigt Erfolge gegen Abszesse (Eiterbildung), Hautentzündungen, Entzündungen des Zahnfleisches, des Mund- und Rachenraums sowie der Luftwege.

Äußerlich beschleunigt das Kraut die Heilung von entzündeten Wunden. Es regt zudem den Stoffwechsel an. Gundermann wirkt (leicht) antiseptisch (tötet Keime) und zieht zusammen (adstringierend). Gundermannextrakt ist zudem ein gutes Gesichtswasser gegen unreine Haut.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gundermann