Holunder

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: (Sambucus nigra)
  • Volksnamen: Maßholder, Holler, Holderbusch
  • Pflanzenfamilie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
  • Vorkommen: Der Schwarze Holunder ist in Europa, in Nordafrika, in Westsibirien, im nördlichen Indien sowie in Kleinasien anzutreffen. Er wächst auf Waldlichtungen, in Gebüschen, an Ufern, in Auenwäldern oder an Wegrändern. Die Pflanze bevorzugt stickstoffreiche, frische, kalkhaltige Lehmböden, die auch leicht sandig sein können. Ansonsten ist sie jedoch recht robust und anspruchslos.
  • Verwendete Pflanzenteile: Blüten, Früchte, Rinde
  • Inhaltsstoffe: Vitamin C, Schleim- und Gerbstoffe, Mineralstoffe, Spurenelemente wie Magnesium, Kalium, Kalzium, dazu Flavonoide und ätherische Öle

Die Gattung enthält weltweit etwas mehr als zwanzig Arten, am bekanntesten ist der Schwarze Holunder. Der Schwarze Holunder ist ein bis 11 Meter hoher Strauch oder kleiner Baum mit starker Verzweigung. Die Zweige des Holunders sind oftmals bogenartig ausladend. Die Rinde ist von graubrauner Farbe und bei jüngeren Zweigen übersät mit Korkporen, die als hellere Erhebungen ins Auge fallen. Diese Erhebungen sowie die Äste sind ausgefüllt mit weißem, fast schaumstoffartigem Mark. Die dickeren Äste sowie der Stamm haben eine längsgefurchte graubraune, korkartige Borke. Der Holunder ist ein Flachwurzler mit weitreichendem Wurzelwerk.

Ab Mai bis in den Juli erscheinen am jungen Holz bis zu 30 Zentimeter große, flache Schirmrispen aus vielen Einzelblüten. Ihr frischer, fruchtiger Duft ist unverwechselbar und typisch für den Holunder. Im August und September beginnen die anfangs roten, später schwarzen Vitamin-C– und Kalium-reichen, ungefähr sechs Millimeter großen „Beeren“ zu reifen. Bei den Früchten handelt es sich eigentlich um Steinfrüchte, die auch als „Fliederbeeren“ bezeichnet werden. Sie besitzen einen burgunderroten Saft, der aus Textilien kaum auswaschbar ist, und bilden jeweils drei Samen.

Nutzen für Insekten und Vögel

Der Holunder ist ein Vogel- und Insektennähr- und Schutzgehölz. Über 60 Vogelarten und einige Dutzend Insekten haben den Holunder im wahrsten Sinne zum Fressen gerne. Wenn im Spätsommer die Früchte reifen, stellen die Insektenfresser wie Mönchsgrasmücke und Grauschnäpper ihre Ernährung auf die kalorienreichen Früchte um. Dann wird der Holundersaft zum „Flugbenzin“. Zudem dient der Strauch den Insekten und Vögeln als Sichtschutz.

Quelle: https://bremen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/Unsere20Heckenpflanzen/22603.html

Nutzen für Schmetterlinge wie Schlehenspanner (Angerona prunaria), Zweiflügler, z.B. Schwebfliegen wie Große Wiesenschwebfliege (Epistrophe grossulariae), Späte Wespenschwebfliege (Chrysotoxum festivum), Totenkopfschwebfliege (Myathropa florea), Käfer wie z.B. Goldglänzender Rosenkäfer (Cetonia aurata), Hautflügler, z.B. Wildbienen wie Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius), Gewöhnliche Maskenbiene (Hylaeus communis), Gewöhnliche Keulhornbiene (Ceratina cyanea), Gemeine Löcherbiene (Heriades truncorum), Östliche Zwergwollbiene (Anthidium nanum), Sand-Blattschneiderbiene (Megachile maritima).

Verwendung als Lebensmittel, Heilkraut und Farbstoff

Holunderbeeren enthalten im unreifen Zustand Sambunigrin und sind damit giftig. Der Verzehr unreifer Beeren kann Übelkeit verursachen. Reife Früchte sind größtenteils frei vom Sambunigrin, können aber bei empfindlichen Menschen dennoch Übelkeit auslösen, so dass die Beeren erst durch Erhitzen allgemein genießbar werden. Holunder wird oft zu Gelee, Marmelade oder Getränken wie Holunderbeersaft verarbeitet.[10] 

Holunderbeersaft oder Tee aus getrockneten Holunder-Blüten oder der Rinde hilft bei Erkältungen, Grippe, Magen-beschwerden sowie bei Nieren- und Blasenleiden und wirkt Schweiß treibend, entzündungshemmend, schmerzlindernd, fiebersenkend und Schleim lösend. Außerdem trägt er zur Stärkung von Herz und Kreislauf bei und schützt vor freien Radikalen. Die Früchte besitzen zudem eine leicht abführende Wirkung. Die Beeren enthalten vor allem größere Mengen an Vitamin C und Vitamin B6, daneben kommen auch noch einige andere B-Vitamine in nennenswerten Mengen vor.[11]

Die Beeren des Schwarzen Holunders enthalten den violetten Farbstoff Sambucyanin. Dieses zu den sekundären Pflanzenstoffen gehörende Flavonoid befindet sich überwiegend in den Schalen der Beeren (bis zu 60 %) und soll als Radikalfänger auch das Risiko von Herz-/Kreislauferkrankungen und Krebs senken. Die Beeren wurden früher zum Färben von Haaren und Leder eingesetzt. Mit dem Saft färbte man auch Rotwein. Er wird für Süßigkeiten und Molkereiprodukte in der Lebensmittelindustrie sowie in der Textilindustrie verwendet.

Verwendung im Garten

Holunder fühlt sich in Waldnähe auf humosem Boden wohl, also auch neben dem Kompost, wo er so guten Boden bekommen kann. Er schützt den Kompost, indem er sein Laub darüberbreitet. Er riecht sehr intensiv und sorgt dafür, dass Wühlmäuse ferngehalten werden und der Kompost auch nicht von anderen Nagern bewohnt wird.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Holunder

Illustration: Wikipedia, Depositphotos | Design: Barbara Koch