Hunds-Rose

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Rosa canina
  • Volksnamen:  Hunds-Rose, Heckenrose, Heiderose oder Hagrose
  • Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae) Gattung: Rosen
  • Vorkommen: Die Hunds-Rose kommt in ganz Europa mit Ausnahme der nördlichsten Regionen, im Nordwesten Afrikas und in Vorderasien vor. Sie wächst an Straßen- und Wegrändern, in Gebüschen oder an Waldrändern und bevorzugt trockene bis mäßig feuchte, humose oder steinige Lehm- und Sandböden, die basisch oder leicht sauer sein können.
  • Verwendete Pflanzenteile: Früchte, Samen
  • Inhaltsstoffe: Die Früchte sind süßsauer und enthalten Carotinoide, Flavonoide und ein duftendes ätherisches Öl, reich an Vitaminen, insbesondere Vitamin C (Ascorbinsäure), aber auch Vitamin A, B1 und B2. Mineralstoffe: Eisen Magnesium, Zink. Die Kerne enthalten mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure und Linolensäure.

Für den Trivialnamen „Hundsrose“ gibt es mehrere Ableitungen. Einerseits werden zusammengesetzte Wörter mit Hund- als Zuschreibung verwendet, um etwas Niedriges, möglicherweise Verachtenswertes, auszudrücken. Die Hunds-Rose wäre also die „gemeine“ oder „gewöhnliche“ Rose. Andererseits wurde die Hundsrose als Heilmittel gegen die auch „Hundswut“ genannte Tollwut angegeben, die oft durch Hundebisse übertragen wurde.

Die Hunds-Rose wächst als sommergrüner, aufrechter, lockerer Strauch und bildet lange, bogig überhängende Äste und Zweige. Meist wird sie 2 bis 3 Meter hoch, selten vier; im Schatten kann sie auch höher werden. Sie ist schnellwüchsig und meist breiter als hoch. Die Stacheln sind gleichartig: Sie haben eine breite, herablaufende Basis, sind kräftig und hakig, nur selten sichelig. Die Hunds-Rose kann durch Aussaat, Stecklinge oder Teilung des Wurzelstocks vermehrt werden.
An den Sträuchern sitzen meist viele rosafarbige Blüten, die einzeln oder bis zu zehnt (selten zahlreicher) zusammenstehen. Die einzelnen Blüten sind nur wenige Tage geöffnet. Der meist drüsenlose Blütenstiel ist 1 bis 2, selten bis 3 Zentimeter lang.

Der Pollen steht den Blütenbesuchern nur vormittags zur Verfügung. Bestäuber sind Insekten aller Art außer Schmetterlinge. Sie setzen sich in die Mitte der Blüte und bewirken so eine Fremdbestäubung. Auch die Selbstbestäubung ist teilweise erfolgreich.

Nutzen für Insekten und andere Tiere

 Die Hunds-Rose ist als Bienenweide von ökologischer Bedeutung. Als Wildrose bieten die einfachen Blüten der heimischen Hunds-Rose Pollen und Nektar für Bienen, Hummeln, Käfer, Schwebfliegen und andere Insekten.

Z.B.: Bärtige Sandbiene (Andrena barbilabris), Glanzlose Zwergsandbiene (Andrena subopaca), Goldbeinige Sandbiene(Andrena chrysosceles), Graue Sandbiene (Andrena cineraria), Rotfransen-Erdbiene (Andrena haemorrhoa), Schottische Erdbiene Andrena scotica), Wald-Lockensandbiene (Andrena fucata), Zweifarbige Sandbiene (Andrena bicolor), Zweifleck-Erdbiene (Andrena bimaculata), Baumhummel (Bombus hypnorum), Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris), Gartenhummel (Bombus hortorum), Kryptarum-Erdhummel (Bombus cryptarum), Westliche Honigbiene (Apis mellifera), Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae), Polierte Schmalbiene (Lasioglossum politum), Gewöhnliche Maskenbiene (Hylaeus communis), Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis), Sand-Blattschneiderbiene (Megachile maritima), Schwarzspornige Stängel-Mauerbiene (Osmia leucomelana), Zweifarbige Schneckenhausbiene (Osmia bicolor)

Bei Vögeln erfreuen sich die Hagebutten großer Beliebtheit, die auch im tiefsten Schnee ihrem Ruf als Vogelschutzgehölz gerecht werden und den hungrigen Fliegern lange an den Sträuchern verbleibendes Winterfutter bieten. Im Frühling und Sommer bieten sie Unterschlupf und Platz zum Nestbau.

Die Verbreitung der Samen übernehmen vor allem Vögel und Kleinsäuger, die sie unbeschadet wieder ausscheiden. So kann die Bibernell-Rose weit von ihrem ursprünglichen Standort neue Hecken bilden.

Verwendung als Lebensmittel und Heilkraut

Die Hagebutten sind essbar und können als Tee zubereitet oder zur Herstellung von Konfitüre, Marmelade, Gelee, Saft, Wein, Schnaps oder Likör verwendet werden. Die Hunds-Rose wird als Pioniergehölz für Misch- und Schutzpflanzungen verwendet, als Bodenfestiger an Hängen, Böschungen und Halden, zur Wiederbegrünung von Lehm- und Sandgruben. Als Zierstrauch hat sie eine Bedeutung in naturnahen Gärten. Für Rosenschulen ist sie allerdings die wichtigste Rosenunterlage zur Veredelung von Rosen-Sorten.

Quelle: www.naturadb.de, Wikipedia | Illustration: Otto Wilhelm Thomé Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé; Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz – 1885, Gera, Germany – www.biolib.de | Design: Barbara Koch