Kleiner Wiesenknopf

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Sanguisorba minor
  • Volksnamen:  Pimpinelle oder Pimpernell, Falsche Bibernelle
  • Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae)
  • Vorkommen: Der Kleine Wiesenknopf ist in Süd- und Mitteleuropa beheimatet. Er wächst auf Mager- und Halbtrockenrasen, an Böschungen und an Wegrändern. Die Pflanze bevorzugt eher trockene, meist kalkhaltige, lockere, magere Lehmböden an warmen sonnigen Standorten. Der Kleine Wiesenknopf zählt zu den Pionierpflanzen.
  • Verwendete Pflanzenteile: Wurzeln, Blätter
  • Inhaltsstoffe: Vitamine (C) Mineralstoffe, Spurenelemente, Ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe

Der Kleine Wiesenknopf ist eine ausdauernde, krautige Staude die Wuchshöhen von 20 bis 100 Zentimetern erreicht. Die Pflanze ist eine Halbrosettenpflanze. Sie besitzt rosettig angeordnete Fiederblätter. Die einzelnen Blättchen sind eiförmig und am Rand auffallend gesägt. Aus einem unterirdischen Rhizom erhebt sich ein aufsteigend aufrechter drahtiger, runder bis kantiger Stängel. Die Blütenköpfchen sind kugelig bis eiförmig. Oben befinden sich die weiblichen Blüten mit roten pinselförmigen Narben, darunter sitzen zwittrige Blüten und der untere Teil besteht aus den zuletzt reifenden männlichen Blüten mit langgestielten Staubbeuteln. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind oder durch Insekten wie z.B. Bienen. Nach der Befruchtung bilden sich kleine Nüsse. Die Samen werden durch den Wind oder durch Regen verbreitet. Auch vegetative Vermehrung durch unterirdische Ausläufer ist möglich. Als einheimisches Kraut ist er in unseren Breiten vollkommen winterhart.

Nutzen für Insekten und andere Tiere

Nektar liefern die Blüten keinen. Dementsprechend gehen erwachsene Schmetterlinge hier leer aus. Im Gegensatz dazu finden hier neun Arten ein weit verbreitetes Raupenfutter. Die wichtigsten davon sind die beiden Nachtfalter aus der Familie der Glucken Wolfsmilch-Ringelspinner (Malacosoma castrensis) und Brombeerspinner (Malacosoma rubi), die beiden Dickkopffalter Roter Würfel-Dickkopffalter (Spialia sertorius)  und Kleiner Würfel-Dickkopffalter (Pyrgus malvae) sowie Russischer Bär oder Spanische Fahne (Euplagia quadripunctaria = Callimorpha quadripunctaria).

Verwendung als Lebensmittel und Heilpflanze

Die Blätter und Blüten können als Salatbeilage oder auch als Suppen- oder Gewürzkraut verwendet werden.

Die Blätter und Wurzeln der Pflanze können als Tee zubereitet werden. Dieser hilft bei Verdauungsbeschwerden sowie bei Schwächen des Harnapparates. Er wirkt harntreibend und blutstillend, fördert die Verdauung und regt den Stoffwechsel an.
Äußerlich angewendet hilft die Pflanze bei Hautproblemen und bei Sonnenbrand.

 

Illustration: Otto Wilhelm Thomé| Design: Barbara Koch