Kornelkirsche

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name:  Cornus mas
  • Volksnamen: Hartriegel, Herlitze, Dürlitze, Hirlnuss, Dirndl, Dirndling, Dirndlstrauch, Gelber Hartriegel, Tierlibaum, Hahnenhoden.
  • Pflanzenfamilie: Hartriegelgewächse (Cornaceae) Gattung: Hartriegel (Cornus)
  • Vorkommen: Die Kornelkirsche ist in weiten Teilen Europas zu finden, dort jedoch vermehrt in den südlichen wärmeren Ländern. Ursprünglich stammt sie aus dem Kaukasus. Die Kornelkirsche wächst zumeist mehrstämmig an sonnigen Standorten in lichten Wäldern, an Waldrändern, in Hecken sowie in Auenwäldern außerhalb der Überschwemmungsbereiche. Sie wächst sehr langsam und bevorzugt kalkhaltige Böden, die eher trocken sind. Sie verträgt keine Staunässe. Ansonsten ist die Pflanze recht anspruchslos und genügsam, was Nährstoffe betrifft.
  • Verwendete Pflanzenteile: Rinde, Blätter, Beeren
  • Inhaltsstoffe:  Anthocyane, Eisen, Gerbstoffe, Glucose, Kalium, Kalzium, Schleimstoffe, Vitamin B, Vitamin C, Zitronensäure

Die Kornelkirsche ist ein schnellwachsender, ausladender und laubabwerfender kleiner Baum oder Strauch. Sie ist eine einheimische Alternative zur Forsythie. Sie wird häufig in Gärten und Parks angepflanzt und findet sich häufiger verwildert als in der echten Wildform in sonnigen Gebüschen, lichten Eichenwäldern und Auen und wird bis zu 6 Metern hoch (selten auch über 10 Meter). Die Kornelkirsche gilt als langlebig und wird ohne weiteres über hundert Jahre alt. Sie kann einen starken Stammumfang erreichen. Die Blüten und Früchte kommen am einjährigen Holz.

Die goldgelben Blüten erscheinen sehr zeitig im Frühjahr noch bevor sich die Blätter bilden. Sie sind daher eine erste Nahrung für Honig- und Wildbienen sowie für andere Insekten. Die Pflanze zählt zu den Selbstbefruchtern. Angelegt werden die Blüten bereits im Herbst. Sie stehen in zahlreichen bis zu zwei Zentimeter breiten Dolden mit einer Hülle aus Hochblättern. Aus ihnen bilden sich zwei Zentimeter große, glänzende hängende, länglich-elliptische Früchte mit länglichem Steinkern, saftigem rotem Fruchtfleisch und mehreren hellbraunen, spindelförmigen Samen. Optisch erinnern sie eher an Oliven als Kirschen. Die Kornelkirsche blüht häufig erst nach 4-6 Jahren.

Nutzen für Insekten und andere Tiere

Die Kornelkirsche gilt als gute Bienenweide. Die Bestäubung der zahlreichen kleinen Blüten übernehmen Bienen. Sie ist mit ihren Blüten vor allem deshalb wichtig, weil sie bereits im März und April den ersten Nektar und Pollen liefert und den erwachenden Hummeln, Wildbienen und Honigbienen frühzeitig Nahrung bietet.

Die Verbreitung der Samen erfolgt durch Vögel, welche die kleinen Früchte mit Begeisterung verzehren. Für die gefiederten Gesellen bildet sie mit ihrer dichten Krone ein wichtiges Refugium für den Nestbau und bietet mit den zahlreichen Früchten ein wichtiges Vogelnährgehölz.

Darüber hinaus liefern die Blätter, die oft im Winter lange stehenbleiben, Hasen und Rehwild wertvolle Nahrung.

Verwendung als Lebensmittel-, Heil-, Nutzpflanze und im Garten

Die Früchte kann man essen – allerdings erst, wenn sie vollkommen ausgereift sind. Dabei sind sie dunkelrot, fast schwarz und wesentlich weicher und süßer als ihre schönen roten Vorgänger. Man verzehrt sie roh, als Marmelade oder Kompott, zu Fruchtsaft oder zu Likör verarbeitet.
Als Heilpflanze spielte die Kornelkirsche vor allem im Mittelalter eine große Rolle. Hildegard von Bingen empfahl die Früchte bei Erkrankungen des Verdauungstraktes, und auch die Kräuterbücher dieser Zeit erwähnen den Gebrauch als Medikament ausführlich. Noch heute verwendet man den Absud von Rinde und Blättern als Badezusatz bei Gicht und Rheuma, die Beeren bei Durchfällen und Verstopfungen.
Mit ihrem dichten Wurzelwerk ist die Kornelkirsche ein guter Bodenfestiger; sie wird vor allem als blickdichte Hecke gepflanzt und  Auch als Unterwuchs von Gehölz und Bäumen ist sie gut zu gebrauchen. extrem harte und schwere, elastische Holz sehr begehrt – es ist so schwer, dass es in Wasser untergeht. Mit seinem dunklen Kern und hellroten Splint eignet es sich vor allem für Bögen, Wanderstöcke („Ziegenhainer“) und Werkzeuggriffe.
Das Herbstlaub von Cornus mas wird innerhalb von etwa einem Jahr zu wertvollem Laubkompost, den man zum Düngen des Nutzgartens verwenden kann. Laub ist gut nutzbar als Mulch, um den Boden vor Erosionen und Frost zu schützen und so die Humusbildung zu fördern.

Quelle: Illustration: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Gera, Germany http://www.biolib.de, Wikipedia | Design: Barbara Koch