Leberblümchen

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Hepatica nobilis
  • Volksnamen: Gewöhnliches Leberblümchen, Dreilappiges Leberblümchen
  • Pflanzenfamilie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
  • Vorkommen: Das Leberblümchen ist im nördlichen Europa beheimatet. Es wächst vornehmlich in lichten Eichen- und Buchenwäldern auf kalkhaltigen, feuchten, humosen, lockeren Lehmböden.
  • Verwendete Pflanzenteile: Blätter
  • Inhaltsstoffe: Das Leberblümchen ist wie alle Hahnenfußgewächse giftig. Bei Trocknung verliert sich die Giftigkeit.

Das Leberblümchen gehört zu den Tiefwurzlern, da die Wurzeln bis zu 30 cm ins Erdreich reichen. Über die Wurzeln werden Stoffe abgesondert, die das Wachstum der Pflanzen in unmittelbarer Umgebung behindern. Die Pflanze überwintert mit Überdauerungsknospen, die sich an der Erdoberfläche in den Blattachseln befinden. Die rosettenartig wachsenden Laubblätter werden erst zum Ende oder nach der Blüte neu gebildet.

Die Blütezeit erstreckt sich von März bis April, womit das Leberblümchen zu den im Frühling am frühesten blühenden Pflanzen gehört. Bei Regenwetter und am Abend schließen sich die Blüten. Die Blütenhüllblätter sind zumeist blau oder blauviolett, in seltenen Fällen auch weiß. Direkt unterhalb der Blüten befinden sich drei Hochblätter, die Kelchblättern ähneln. Die Blüten schließen sich bei Regen bzw. zum Abend hin. Die Lebensdauer einer einzelnen Blüte beträgt nur etwa eine Woche. Während der Blüte kann sich die Blütenblattlänge verdoppeln. Bestäubung erfolgt durch Bienen, Käfer und Schwebfliegen.

Nach der Befruchtung bilden sich ab Mai behaarte Nüsschen mit fettreichem Anhängsel (Elaiosom). Dies trägt zur Verbreitung der Samen durch Ameisen bei. Neben der Vermehrung durch Samen ist auch eine Vermehrung durch Wurzelteilung möglich.

Das Leberblümchen ist nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) in Deutschland „besonders geschützt“. Es darf weder gepflückt noch ausgegraben werden. In Österreich ist es nicht in allen Bundesländern geschützt.

Die Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung zum Schutze gefährdeter Pflanzen (Loki-Schmidt-Stiftung) wählte das Leberblümchen zur Blume des Jahres 2013 aus.

Blume des Jahres 2013.

Nutzen für Insekten

Aufgrund der zeitigen Blüte im Frühjahr ist das Leberblümchen ein wichtiger Pollenlieferant für Bienen, Käfer und Schwebfliegen.

Nutzen für den Menschen

Alle frischen Bestandteile der Pflanze sind giftig. Nach dem Trocknen verlieren sie allerdings ihre giftige Wirkung.
Ein Tee aus dem getrockneten Kraut (mit kaltem Wasser übergossen und 6-10 Stunden ziehen lassen) hilft bei Leber- und Gallenkrankheiten.
In Wein aufgekocht unterstützt es die Blasen- und Nierenreinigung.

Illustration: Edward Step, F.L.S. – Missouri Botanical GardenThe Internet Archive | Design: Barbara Koch