Schneeheide

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Erica carnea
  • Volksnamen: Winterheide, Erika, Frühlingsheidekraut
  • Pflanzenfamilie: Heidekrautgewächse (Ericaceae) Gattung: Heidekräuter (Erica)
  • Vorkommen: Die Schneeheide ist vor allem in den Gebirgen West-, Mittel- und Südosteuropas sowie in Marokko in Höhen von bis zu 2700 Metern beheimatet. Sie wächst in Nadelwäldern, in Moorgebieten und in Zwergstrauchheiden und bevorzugt mäßig feuchte, durchlässige, humose, mäßig nährstoffreiche, leicht kalkhaltige Böden an halbschattigen bis sonnigen Orten. Die Schnee-Heide lebt genau wie dei Heidelbeere symbiotisch mit einem Mykorrhiza-Pilz zusammen, auf den sie angewiesen ist.
  • Verwendete Pflanzenteile:
  • Inhaltsstoffe: Ericolin und Arbutin

Die Pflanze zählt zu den Zwergsträuchern mit ca. 30 cm Höhe. Sie wächst niederliegend und stark verzweigt. Ihre dünnen und verholzten Stängel sind mit quirlartig angeordneten, nadelförmigen, immergrünen Blättern besetzt. Der Blattrand ist glatt.

Die Blütezeit beginnet je nach Sorte bereits im Januar und dann bis April. Die glockenförmigen Blüten erscheinen zahlreich in traubigen Blütenständen. Die Blütenknospen werden bereits im Herbst gebildet und überdauern den Winter. Die Farbe der Blüten kann zwischen weiß, rosa und rötlich variieren. Aus den Blüten ragen dunkle Staubblätter heraus. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten wie z.B. Bienen und Schmetterlinge.

Nach der Befruchtung bilden sich Kapselfrüchte, die zahlreiche Samen enthalten. Vegetativ kann die Pflanze durch Absenkern im Sommer vermehrt werden, indem kräftige Triebe flach auf der Erde befestigt und mit Erde angehäufelt werden. Auch die Vermehrung durch Stecklinge ab Herbst ist möglich.

Nutzen für Insekten und andere Tiere

Die Winterheide ist als Bienenweide von ökologischer Bedeutung. Die früh im Jahr erscheinenden Blüten liefern Pollen und Nektar für Bienen, Hummeln, Käfer, Schwebfliegen und andere Insekten. Die Blätter der Pflanze sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Wanzen- und Schmetterlingsraupenarten.

Die Schnee-Heide wächst wild vor allem in den Alpen, wo sie zusammen mit Kiefern und Lärchen Zwergstrauchheiden nahe der Waldgrenze bildet. Dort ist sie eine wichtige frühblühende Futterquelle für Insekten, deren Tisch in diesen Hochregionen nur spärlich gedeckt ist. Dazu gehören vor allem Tagfalter, Honigbienen und einige Wildbienen. Allerdings kommen Besucher mit kurzem Rüssel kaum an den wohlgeschützten Nektar; Erdhummeln und Honigbienen beißen daher kurzerhand die Blüten seitlich auf, um an die Nahrung zu gelangen – nicht unbedingt immer mit Erfolg bei der Bestäubung. Weniger Probleme haben einige Wildbienen. Dazu zählt auch die Felsheiden-Mauerbiene Osmia inermis, übrigens die einzige Osmia-Art, die ähnlich wie Hummeln kleine Kollektive bildet und in ihren Nestern bis zu 200 Brutzellen betreuen.

Ganz wichtig ist das Grün der Winter-Erika im Gebirge für die Raupen von Heidekrauteulchen (Anarta myrtilli) und Heidekraut-Blütenspanner (Eupitecia nanata), zweier als Erwachsene recht unauffälligen Nachtfaltern. Die gelb getupften grünen Raupen der Letzteren sind mit ihrer Farbe bestens an die angefressenen Erika-Stängel angepasst und kaum zu erkennen.

Auch Gewitterwürmchen sind Bestäuber. Diese speziellen sogenannten Thripse (Taeniothrips ericae) die wegen ihrer winzigen fransigen Flügel schlecht fliegen können, sind in praktisch allen Blüten zu finden. Dort leben sie vom Nektar, und nur die geflügelten Weibchen verlassen die Blüte, um in anderen Glöckchen mit fremden Männchen Hochzeit zu feiern und die Generationenfolge zu sichern. Diese Untermieter sorgen für Selbstbestäubung und Fremdbestäubung der Schnee-Heide und einiger verwandter Arten.

Verwendung im Garten

Die bei der Wildform rosafarbenen, in dichten Trauben an den Enden der Stängel stehenden Blüten sind wie bei Heidekrautgewächsen üblich glockenförmig und bestechen im Garten durch ihre dekorative Blütenfülle.

Quelle: Illustration: Johann Georg Sturm (Painter: Jacob Sturm) – Fig. from Deutschlands Flora in Abbildungen at http://www.biolib.de, Wikipedia | Design: Barbara Koch