Waldmeister

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Galium odoratum
  • Volksnamen:  Wohlriechende Labkraut, Maikraut/Maienkraut, Hasenklee, Frauenbettstroh
  • Pflanzenfamilie: Rötegewächse (Rubiaceae), Gattung  Labkräuter (Galium)
  • Vorkommen: Waldmeister ist in Nord-, Mittel- und Osteuropa sowie in weiten Teilen Asiens und Nordwest-Afrikas zu finden. Er wächst in Laub- und Mischwäldern (vorwiegend in Buchenwäldern) oder in Gebüschen und bevorzugt lockere, humose, nährstoff- und basenreiche Lehmböden.
  • Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Stengel
  • Inhaltsstoffe: Der bekannteste Inhaltsstoff des Waldmeisters ist das Cumarin.

Waldmeister wächst als überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 50 cm. Die Pflanze bildet unterirdisch kriechende Rhizome als Überdauerungsorgane. Aus diesen wachsen aufrechte, unverzweigte, vierkantige Stängel mit quirlig angeordneten Laubblättern. Der Blattrand ist rau. Die Blütezeit reicht je nach Standort von April bis Mai oder Juni. Die sternförmigen, weißen Blüten wachsen in Trugdolden. Um Fremdbestäubung zu fördern, bildet die Pflanze ihre männlichen Staubgefäße vor den weiblichen Geschlechtsorganen aus. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten wie z.B. Bienen. Nach der Befruchtung bilden sich Spaltfrüchte, die bei Reife in zwei einsamige, nahezu kugelige Teilfrüchte zerfallen. Durch ihre hakigen Borsten heften sich die Samen an Fell oder Kleidung und werden dadurch verbreitet. Neben der Vermehrung durch Samen vermehrt sich Waldmeister auch vegetativ durch seine kriechenden Rhizome.

Nutzen für Insekten

Wildbienen z.B. Dunkelgrüne Schmalbiene (Lasioglossum morio)

Verschiedene Spannerarten sind auf Labkräuter als Raupenfutter spezialisiert. Schmetterlingen: z.B. Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)

Schwebfliegen: z.B. Gemeine Schattenschwebfliege (Baccha elongata)

Verwendung als Lebensmittel und Heilkraut

Für Waldmeister-Tee wird das Kraut (vor oder während der Blüte) verwendet, nachdem es getrocknet wurde. Der Tee wirkt beruhigend, Gefäß erweiternd, entzündungshemmend, krampflösend und stärkt Magen, Galle, Nieren und Leber. In geringer Dosierung kann er bei Kopfschmerzen und Migräne helfen.
Bei zu hoher Dosierung kann er hingegen Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden verursachen. Äußerlich angewendet kann ein in Waldmeister-Tee getränkter Umschlag bei eitrigen Wunden, Ausschlägen und Geschwüren helfen.
Waldmeister wird als Heil- und Würzpflanze verwendet, beispielsweise für Waldmeisterbowle oder -bonbons.

 

Illustration: https://O. W. Thomé| Design: Barbara Koch