Wiesenklee

Beschreibung

  • Wissenschaftlicher Name: Trifolium pratense
  • Volksnamen:  Rotklee, Kopfklee, Honigblume, Zuckerbrot
  • Pflanzenfamilie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae), Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae)
  • Vorkommen: Rotklee ist in Europa, in Teilen Mittelasiens sowie in Nordafrika beheimatet. Er wächst häufig auf Wiesen, Weiden, Feldern und in lichten Wäldern und bevorzugt frische, durchlässige, nährstoffreiche, kalkhaltige, tiefgründige Ton- und Lehmböden.
  • Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blüten
  • Inhaltsstoffe: Magnesium, Kalzium, Kalium, Niacin (Vit. B 3), Thiamin (Vit. B 1), Vitamin C, Flavonoide, Cumarine und Isoflavone

Die niederliegende Pflanze bildet aufsteigende Triebe und breitet sich teppichartig aus. Sie besitzt ein kräftiges Rhizom. Ihre Wurzeln reichen bis zu 2 Meter tief ins Erdreich. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind dreiteilig gefiedert und lang gestielt. Die Einzelblätter sind elliptisch bis rund geformt, fein behaart und durch einen hellen Fleck in der Mitte gekennzeichnet. Sie falten sich in der Nacht zusammen.

Die Blütezeit reicht von April/Mai bis Oktober. Es werden vielblütige, kugelige bis eiförmige ährige Blütenstände gebildet, die eine Länge von 1 bis 2 Zentimetern und einen Durchmesser von 2 bis 3 Zentimetern aufweisen. Der Blütenstand ist meist von den obersten Stängelblättern umhüllt. Die zygomorphen Einzelblüten besitzen fünf hell rötlich-violette Kronblätter, die miteinander verwachsen sind. Die Kelchblätter sind behaart und sehr schmal. Die Blüten enthalten viel Nektar und sind bei langrüsseligen Insekten wie z.B. Hummeln sehr beliebt. Bienen besitzen einen kürzeren Rüssel und sammeln daher vorrangig den Pollen.

Nach der Blüte werden ein- bis zweisamige Hülsenfrüchte gebildet. Die Samen können über viele Jahre hinweg keimfähig bleiben. Die Verbreitung erfolgt durch den Wind, aber auch durch Ameisen oder Regenwürmer. Die Samen zählen zu den Lichtkeimern. Vegetativ vermehrt sich der Rotklee durch unterirdische Ausläufer.

Nutzen für Insekten

Der Wiesenklee ist eine Insektenweide, insbesondere für Hummeln und langrüsselige Insekten.

Wildbienenarten, z.B: Ackerhummel (Bombus pascuorum), Bärtige Kuckuckshummel (Bombus barbutellus), Baumhummel (Bombus hypnorum), Deichhummel (Bombus distinguendus), Distelhummel (Bombus soroeensis), Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris), Erdbauhummel (Bombus subterraneus), Feldhummel (Bombus ruderatus), Feld-Kuckuckshummel (Bombus campestris), Felsen-Kuckuckshummel (Bombus rupestris), Gartenhummel (Bombus hortorum), Grashummel (Bombus ruderarius), Große Erdhummel (Bombus magnus), Hellgelbe Erdhummel (Bombus lucorum), Kryptarum-Erdhummel (Bombus cryptarum), Mai-Langhornbiene (Eucera nigrescens), Mooshummel (Bombus muscorum), Norwegische Kuckuckshummel (Bombus norvegicus), Samthummel (Bombus confusus), Sandhummel (Bombus veteranus), Steinhummel (Bombus lapidarius), Streifen-Pelzbiene (Anthophora aestivalis), Tonerdhummel (Bombus argillaceus), Trughummel (Bombus mendax), Veränderliche Hummel (Bombus humilis), Waldhummel (Bombus sylvarum), Wiesenhummel (Bombus pratorum), Gebänderte Blattschneiderbiene (Megachile circumcincta), Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta), Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis), Goldene Schneckenhaus-Mauerbiene (Osmia aurulenta), Schwarze Mörtelbiene (Megachile parietina), Stahlblaue Mauerbiene (Osmia caerulescens), Breitbauch-Schmalbiene (Lasioglossum lativentre), Goldafter-Bindensandbiene (Andrena chrysopyga), Luzerne-Schwebebiene (Melitturga clavicornis), Ovale Klee-Sandbiene (Andrena ovatula), Rote Ehrenpreis-Sandbiene (Andrena labiata), Rotklee-Sandbiene (Andrena labialis), Gemeine Sandbiene (Andrena flavipes),

Schmetterlingsarten, z.B.: Admiral (Vanessa atalanta), Distelfalter (Vanessa cardui), Großes Ochsenauge (Maniola jurtina), Großer Perlmutterfalter (Argynnis aglaja), Mittlerer Perlmutterfalter (Argynnis niobe), Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus), Baum-Weißling (Aporia crataegi), Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae), Gammaeule (Autographa gamma), Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus), Heilziest-Dickkopffalter (Carcharodus flocciferus), Rostfarbiger Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus), Schwarzkolbiger Braun-Dickkopffalter (Thymelicus lineola), Rübenzünsler (Loxostege sticticalis), Schwalbenschwanz (Papilio machaon), Segelfalter (Iphiclides podalirius), Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendulae), Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum).

Heuschrecken, z.B.: Gemeiner Grashüpfer (Pseudochorthippus parallelus)

Verwendung als Lebensmittel und Heilkraut

Junge Blätter und Blüten können als Salat-Beilage und in Gemüsegerichten verwendet werden. Die Blüten schmecken besonders intensiv, wenn sie mittags geerntet wurden. Getrocknete Blüten geben Tee ein besonderes Aroma. Rotklee ist eine eiweißreiche Futterpflanze und dient als Bodenverbesserer.

Die Pflanze wirkt entzündungshemmend und Blut reinigend und regt den Stoffwechsel an. Als Tee getrunken fördert sie die Lebertätigkeit und unterstützt bei der Verdauung. Frauen hilft die Pflanze bei typischen Wechseljahresbeschwerden. Rotklee besitzt zudem eine tumorhemmende Wirkung. Bestimmte Inhaltsstoffe der Pflanze (Daidzein, Genistein) hemmen die Entwicklung von Blutgefäßen, die den Tumor versorgen.
Äußerlich angewendet kann Rotklee bei Hauterkrankungen wie z.B. Ekzemen und Schuppenflechte helfen. Auch bei rheumatischen Beschwerden versprechen Umschläge aus Rotklee-Tee Linderung.

 

Illustration: aus Bestimmungsbuch Pflanzen Mitteleuropas/ Wildpflanzen Blütenfarbe rot | Design: Barbara Koch